Page 88 - Spielfeld_April_2017
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WER TRAINIERT IM FOOTBONAUT?
Alle männlichen Teams der TSG von der U12 bis zur U23 so- wie die Juniorinnen- und Frauenteams kommen jede Woche zu festen Zeiten zum Training. Die Übungen bei den Jüngs- ten sind natürlich einfacher als bei den Älteren. Die Bundes- liga-Profis, die sehr viel draußen trainieren, können freiwillig im Footbonaut trainieren. Regelmäßig, oft jede Woche zwei- mal, kommen die drei Torleute. Für sie eignet sich das Trai- ning sehr gut, weil die Bälle auch mit gebogenen Flugkurven und Effet (wie Flanken) aus den vier oberen Ballwurfschäch- ten herauskommen können. Aber auch einige Feldspieler kommen gern zum Training in die Maschine, weil die Erfolge sehr motivierend sind. Gute Profis haben eine Trefferquote von mehr als 90 Prozent und brauchen durchschnittlich we- niger als zwei Sekunden, um den Ball zu verarbeiten, also das Ziel zu treffen. Besonders gut geeignet ist der Footbonaut, um Spielern nach Verletzungen mit vielen Ballkontakten in kur- zer Zeit wieder Selbstvertrauen zu geben.
WIE SIEHT EIN TRAINING KONKRET AUS?
In der Mitte steht ein Spieler – es können auch zwei sein, die sich abwechseln – und warten auf einen Ball. Der Ballturm, woher der Ball kommt, leuchtet rot. Ein sich wiederholendes akustisches Signal (Klackern) kündigt den Ball an, es folgt ein Piepton und der Ball kommt angef logen, während das Zielfeld grün aufleuchtet. Das Grün wechselt nach zwei Sekunden in weiß, dann in rot und schließlich dauernd in blau. So weiß jeder Spieler sofort, wie schnell er ist. Die Anlage kann auf verschie- dene Signale und verschiedene Zuspielarten (Flugkurven, mit oder ohne Drall) eingestellt werden, sie kann ein gewünschtes Programm abspulen oder auf ein Zufallsprogramm eingestellt werden. Möglich ist es auch, mehrere Zielfelder auf leuchten zu lassen, eins in der Nähe, ein anderes weiter entfernt. Die Übun- gen können erschwert werden, indem Lärm aus Lautsprechern kommt, wie in einem Stadion, mit gegnerischen Fans, die einen auspfeifen. Ein Trainer steht mit dem Tablet-Computer an der Seite des Footbonaut und steuert damit die Übungen und kann dem Spieler Anweisungen geben.
WIE WERDEN DIE DATEN AUSGEWERTET?
Der Trainer kann die Ergebnisse gleich auf dem iPad, wo er auch die Übungen einstellt, sehen. Er erkennt, wie schnell und gut – oder wie langsam und fehlerhaft – ein Spieler ist. Viele Ergebnisse werden gemessen: Wann der Ball aus der Maschine kommt, wann und wo er das Ziel findet oder wann und wo er es verfehlt. Die Daten laufen auch in einen Computer ein, der in einer kleinen Kammer hinter dem Footbonaut steht. Die Daten können auf einem Bildschirm sofort sichtbar gemacht und analysiert werden. Sie werden gesammelt und nicht nur für einen Trainingstag ausgewertet. Für jeden Spieler kann der Fortschritt bei der Passgenauigkeit über Monate und Jahre verglichen werden. Die Spieler vergleichen auch gern, wer die besten Werte hat, womit ein Wettkampf entsteht. Das Ganze ist dann ein bisschen wie eine Playstation in 3-D, aber es bewegen sich nicht nur die Daumen, sondern der ganze Körper. Die vie- len Daten haben zu einem Gesamtergebnis für den Footbonaut geführt: Mit ihm ist ein richtiges Hochleistungstraining möglich und die sehr guten Trainingseffekte sind nachweisbar.
TSG-Profi Lukas Rupp gehört zu den eifrigsten Nutzern des Footbonaut im Team von Trainer Julian Nagelsmann.
 Leuchtdioden markieren die Trefferfläche.
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Rafael Hoffner ist Koordinator Sport Innovationen bei der TSG –
und hat die Entwicklung des Footbonaut von Beginn an maßgeblich geprägt.
   























































































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