Page 102 - Spielfeld_April_2017
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  Heinz:
Hermann:
Heinz:
Hermann: Heinz: Hermann: Heinz:
Hermann:
Heinz:
Hermann:
Heinz:
Sag’ mal Hermann, jetzt mal nur unter uns Pastorentöchtern: Bist Du letztens auch so traurig gewesen?
Weshalb? Wegen der Zeitumstellung? Hab’ ich mich dran gewöhnt.
Puh, ein echter Sparwitz. Ich meinte doch we- gen des Abschieds von Lukas Podolski aus der Nationalelf. „Es wird auch für mich immer ein trauriger Tag sein“, hat er gesagt.
Der Poldi?
Nee, der Löw.
Manchmal ist der Jogi, nun ja, etwas wunderlich.
Ich seh’ schon: Deine Bestürzung über das Ende einer großen Karriere hält sich in Grenzen.
Die Karriere unseres, Achtung, Weltmeisters geht ja weiter. Bei Vissel Kobe, in Japan. Da geht doch die Sonne auf.
Kobe kannte ich bisher nur von dem großen Erdbeben Mitte der 90er. Da muss sich der Kölner städtebaulich zumindest nicht umgewöhnen.
Das sieht man mal, dass Du keine Ahnung hast. Kobe ist wunderschön, liegt am Wasser, hat großartige Brückenbauten und legendäre Ausländersiedlungen.
Sag’ ich doch: Alles wie in Köln. Im Ernst: Das ist doch ein sportlicher Abstieg. Da finde ich ja sogar Schweinis Chicago-Trip lässiger. Da kriegst Du den Blues frei Haus. Und wirst nicht mal traurig dabei.
Hermann:
Heinz:
Hermann: Heinz:
Hermann: Heinz: Hermann:
Heinz:
Hermann: Heinz: Hermann:
Sportlicher Abstieg? Ich weiß schon gar nicht mehr, wovon Du redest. Es ist ja gefühlt eine Ewigkeit her, dass das mal unser Thema war.
Da siehst Du mal, wie schnelllebig dieser Fußball ist. Oder, um es mit Helene Fischer zu sagen: Atemlos.
Würde eher sagen: Hyperventilierend.
Oh, der feine Herr lässt mal seine akademische Bildung raushängen. Sei’s drum: Ist zumindest erstaunlich, bei welchen Klubs grad das Abstiegs- gespenst jede Nacht mit unter die Bettdecke kriecht.
(lacht) Den Dreier braucht echt kein Mensch.
Was glaubst Du denn, wen es erwischt?
Vergiss es, die Prognose habe ich in den letzten vier Wochen schon sechsmal korrigiert. Der Abstiegskampf ist so unberechenbar wie Donald Trump.
Aber zum Glück nicht so gefährlich. Ist halt am Ende Unterhaltung.
Stimmt. Da fehlt mir der Poldi dann doch. Darauf trinken wir noch einen.
So machen wir’s. Auf Poldi! Rein mit dem Ding und ab nach Hause.
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UNTER UNS
Heinz und Hermann sind Freunde. Sagen sie zumindest. Dabei sind sie selten einer Meinung. So diskutieren sie lieber eifrig am Tresen über die wichtigen Dinge – Fußball zum Beispiel.
Heute: Abschiede und Abstiege




























































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