Page 86 - Spielfeld_Maerz_2017
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Noch einen Schritt weiter geht es nach links, also sehr nahe am Eingang mit möglichem Überblick über die gesamte Kabine, ins Trainer-Zimmer. Es sieht aus wie eine kleine Lounge, schwarze Sessel schmücken den Raum. Einfache Stühle, ein Tisch, ein Kühlschrank und an der Wand ein großer TV-Schirm für die schnelle Video-Analyse zur Halbzeit. Ein bisschen wirkt er wie die Garderobe von Schauspielern, die sich im Theater auf ihren Auftritt vorbereiten.
Für die Spieler und die Trainer haben die Zeugwarte der TSG alles vorbereitet. Es ist total ordentlich – vor dem Spiel jedenfalls, später herrscht hier manchmal ein mittleres Chaos. Christian Seyfert und sein Vater Heinz Seyfert, der legendäre Tor- jäger aus früheren Amateurzeiten, haben schon unter der Woche begonnen, die Spielkleidung fertig zu machen. Am Vorabend wird alles vom Trainingszentrum in Zuzenhausen ins Stadion nach Sinsheim gebracht. Dann legen die Seyferts alles zurecht. Am Samstag vor dem Darmstadt-Spiel ist Christian wie immer bei Heimspielen schon um 11 Uhr in der Arena, um alles exakt zu präparieren. Dazu gehört auch, die Lautsprecherboxen für die Heißmacher-Soundtracks der Spieler auf einen der leeren Bankplätze zu platzieren. Früchte und Ge- tränke stehen auf einem der beiden großen Tische in der Mitte. Im Nebenraum, wo die Zeugwarte die Getränke vorbereiten, steht ein frisch gebackener Sandkuchen, der nach dem Spiel verputzt wird.
Keine Extrawürste
Am Schluss werden die Schuhe bereitgestellt, je nach Wetter für einige Spieler mehrere Paare, damit sie ausprobieren können, welche zu den aktuellen Bedingungen am besten passen. Die Torhüter Oliver Baumann und Alexander Stolz haben natürlich ihre Spezialausrüstung. Haben einige Spieler Sonderwünsche, bekommen sie quasi Extrawürste? „Nein“, sagt Christian Seyfert. „Wir haben nur pflegeleichte Spieler.“ Er ist wie alle TSG-Mitarbeiter, die als Betreuer den Profis regelmäßig sehr nahekommen, ein Vertrauter der Spieler. Die anderen Vertrauten arbeiten in Sicht- weite in der Kabine, die Türen zu ihren Räumen stehen meist offen. Der Arzt, gegen Darmstadt 98 war es Dr. Ralph Kern, der sich mit Dr. Thomas Frölich abwechselt, hat eine kleinere, schlichte Kammer. Die Physiotherapeuten Peter Geigle, Michael Schuhmacher und Sören Johannsen be- nötigen einen größeren Raum mit zwei Massage- bänken.
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Direkt neben dem Eingang befindet sich eine Küche (6) und das Trainerzimmer für Julian Nagelsmann und seine Assistenten (7).
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