Page 8 - Spielfeld_Maerz_2017
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 Am Ende musste quasi Kaiser Franz die Polizei bitten, den internationalen Siegeszug des FC Bayern einzuläuten. Am 8. März 1967, also vor genau 50 Jahren, nahm Franz Becken- bauer (mit der Rückennummer 5) das Schicksal der Münchner Kicker in die eigene Hand. Es lief das Viertelfinal-Rückspiel im Europacup der Pokalsieger gegen Rapid Wien, als der spätere Weltstar, damals gerade einmal 21 Jahre jung, die Schutzmacht im Stadion an der Grünwalder Straße befehligte. Die Bayern, zwei Jahre zuvor in die Bundesliga aufgestiegen, hatten erstmals an einem offiziellen Europacup teilgenommen. Im Viertelfinale aber drohte nach dem 0:1 im Hinspiel das Aus. Doch die Bayern
HÄRRINGERS ECKE
drehten die Partie, siegten mit 2:0 nach Verlängerung. Gegen zehn Wiener Spieler, nachdem der Rapidler Walter Seitl vom schottischen Schiedsrichter Tom Wharton einen Feldverweis kassiert hatte. Doch der Österreicher wehrte sich hartnäckig, den Platz zu verlassen. Franz Beckenbauer organisierte dann die Umsetzung durch den Freund und Helfer. In der Verlän- gerung traf Gerd Müller zum 2:0. Und nach den folgenden Siegen über Standard Lüttich (2:0, 3:1) und im Finale von Nürnberg gegen die Glasgow Rangers (1:0 n.V.) krönten sich die jungen Bayern zum Europacup-Sieger. Es war der Beginn einer einmaligen Erfolgsgeschichte im deutschen Fußball.
Kinder, wie die Zeit vergeht
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© 2017 Christoph Härringer, www.facebook.com/Spottschau





























































































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