Page 57 - Spielfeld_Maerz_2017
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   PRÄSENTIERT VON
   Frauen- Bundesliga
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Eine passende Ausbildung gefunden zu haben, hat sie auch Lena Forscht und Sarah Böser, den Koordinatorinnen für Schule und Beruf am Frauen- und Mädchenförderzentrum in St. Leon, zu verdanken. Als sie 2011 zur TSG wechselte, entschied sie sich für eine neue Schule. Auf der Albert-Schweitzer-Schule, ihres Zeichens Eliteschule des Fußballs, kämpfte sie sich bis zum Fachabitur durch. „Von der Hausaufgabenbetreuung über die Nachhilfestunden bis hin zu der Berufsberatung, ich habe immer die Unterstützung bekommen, die ich brauchte“, sagt Hoffenheims Nummer 19. Weil sie sich für die Arbeit im pädagogischen Bereich interessierte, hing sie an ihre Schulzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr bei Anpfiff ins Leben am Stand- ort Ludwigshafen. „Ich bin dort selbstbewusster geworden, weil ich Eigeninitiative zeigen konnte und Verantwortung übernommen habe“, erzählt Judith. „Auch wenn ich schon früh von Zuhause ausgezogen bin, im FSJ habe ich nochmal an Selbstständigkeit gewonnen.“
Mit 17 Jahren siedelte die gebürtige Mosbacherin in eine Wohngemeinschaft in St. Leon um, weil die Fahrt zu den fast täglich stattfindenden Trainingseinheiten zu beschwerlich wurde. In der WG mit zwei Teamkameradinnen fühlte sie sich wohl, wenngleich sie ihr Zuhause, ihre Familie und ihr Umfeld vermisste. „Am Anfang war es schlimm für mich“, verrät die Abwehrspielerin. „Aber zum Glück ist es nicht so weit, und meine Eltern kommen mich oft besuchen.“ Im Neckar-Odenwald-Kreis wuchs Judith Steinert auf, begann beim SV Obrigheim ihre Fußballkarriere. Ein Kindergar- tenfreund hatte sie mit zum Training geschleppt und trotz blöder Sprüche, die sie sich als einziges Mädchen in einer Jungen-Mannschaft ab und an anhören musste, ließ „Eddy“ nicht mehr vom Fußball ab.
In der C-Jugend wechselte sie dann zum ASV Hagsfeld und von dort zwei Jahre später zur TSG, wo sie zunächst bei den U17-Juniorinnen spielte. Sie schaffte auf Anhieb den Sprung in die zweite Mannschaft, empfahl sich mit guten Leistun- gen für die Bundesliga und feierte im Dezember 2013, mit gerade einmal 18 Jahren, ihr Debüt im Team von Jürgen Ehrmann. Zeitgleich wurden auch die Talentsichter des DFB auf sie aufmerksam. Drei Länderspiele bestritt Judith für die U19-Nationalmannschaft.
Fast vier Jahre später hat sich Judith Steinert nicht nur fuß- ballerisch immens entwickelt, sondern hat auch in ihrer Persönlichkeit einen riesigen Schritt gemacht. Diszipliniert zu arbeiten, sich an Vorgaben zu halten und alles zu geben sind für sie kein Problem mehr. Ihre Unbefangenheit und ihre positive, verrückte Art hat sie sich dabei aber erhalten. Deshalb kann sie auch ganz unverkrampft in die Zukunft schauen. „Mein Traum ist, einmal Weltfußballerin zu werden, damit ich neben Cristiano Ronaldo auf der Bühne stehe“, gesteht sie lachend ihre Bewunderung für den Offensivspieler von Real Madrid. „Und ich möchte, dass ich als Spielerin bei Fifa dabei bin.“
„Die Kinder hängen sich meine Poster auf und einige haben sich sogar schon im Verein angemeldet.“
JUDITH STEINERT
Verein
 SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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Aktiv für die TSG und den DFB: Judith Steinert.






















































































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