Page 56 - Spielfeld_Maerz_2017
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Judith Steinert hat eine beispielhafte Entwicklung hingelegt. Die 21-Jährige reifte bei der TSG 1899 Hoffenheim zur Bundesligaspielerin und startet nach Fachabitur und Freiwilligem Sozialen Jahr auch im Beruf durch.
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In den vergangenen Jahren hat Judith Steinert viele überf lügelt, sie gehört mittlerweile im Frauen-Bundes- ligateam der TSG Hoffenheim zum Stammpersonal.
Als großes Talent wurde sie schon früh gehandelt und spielte ab der U13 auch in allen Auswahlmann- schaften des Verbandes. Dass sie es einmal bis in die Bundesliga schaffen würde, traute ihr dennoch nicht jeder zu. „Ich war nicht besonders diszipliniert“, gibt die Rechtsverteidigerin zu. „Mein Lebensstil hat nicht zum Leistungssport gepasst. Irgendwann habe ich aber verstanden, um was es hier geht und habe schätzen gelernt, welche Möglichkeit ich hier geboten bekomme.“ In der Hinrunde der laufenden Saison hat „Eddy“, wie sie genannt wird, keine einzige Spielminute verpasst. Den Namen Eddy hat sie von einer ehema- ligen Mitspielerin erhalten, die dachte, Judith heiße Edith. Daraufhin rief sie mehrfach die Abkürzung
Eddy über den Platz – und der Name blieb bis heute. Der Ehrgeiz, der sich zum außergewöhnlichen Talent gesellte und die Beharrlichkeit ihrer Förderer haben sich längst ausgezahlt.
Nicht nur in der Mannschaft von Trainer Jürgen Ehrmann hat Judith Steinert inzwischen ihren Platz gefunden. Nach ihrem Fachabitur und einem Freiwilligen Sozia- len Jahr (FSJ) hat sie eine dreijährige praxisintegrierte Erzieherinnenausbildung begonnen. „Im Kindergarten St. Raphael direkt hier im Ort habe ich mich sofort wohlgefühlt“, schwärmt Judith. „Meine Kollegen sind total nett und die Begeisterung für den Fußball ist im Kindergarten mittlerweile groß. Die Kinder hängen sich meine Poster auf und einige haben sich sogar schon im Verein angemeldet.“ Vorbild sein zu können sei toll, sagt Judith Steinert.


























































































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