Page 77 - Spielfeld_Januar_2017
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                 deter Maschinenbauer angefertigt. Seither produziert der Betrieb im Quartal etwa – je nach Spielergebnis – 2.000 der 1899-Brote – „alle von Hand aufgearbeitet“. So werde der Teig besonders weich und das Brot später saftig.
Walter Frick steuert die Kalkulation und reagiert bei einem Sieg oder einer Niederlage entsprechend. Die Spiele verfolgen er und seine Familie meist direkt im Stadion. Nicht nur er selbst, auch seine Enkelkinder tragen Hoffenheim-Schals und unterstützen den Verein. Und das, obwohl Frick eigentlich gar kein klassischer Fußball-Fan ist. „Aber das ist unser Verein, unsere Region. Das verpflichtet doch auch irgendwie“, sagt er. Man müsse sich das mal vorstellen: „Wer hätte früher gedacht, dass einmal Vereine wie Bayern München oder Borussia Dortmund nach Sinsheim kommen? Die Crème de la Crème des deutschen Fußballs direkt vor unserer Haustür.“
Neben dem Brot produziert die Stadtbäckerei auch noch ein anderes TSG-Unikat: einen Hoffenheim-Donut mit einem Ver- eins-Logo in der Mitte. „Die verkaufen sich aber unabhängig vom Spielausgang. Das ist auch eher was für Kinder als für Erwachsene oder sogar Sportler“, sagt der Sinsheimer. Ob die TSG-Spieler sein 1899-Brot essen, kann er nicht genau sagen, er wisse aber, dass Vedad Ibišević es regelmäßig gekauft habe. Ansonsten seien die Sportler aber generell eher auf Vollkornbrot getrimmt.
Der „große Renner“ seiner Bäckerei sei derzeit das nach ihm benannte „Opa-Walter-Brot“, ein Dinkelvollkornmischbrot. „Ich habe mir sagen lassen, dass Andrej Kramarić in Heidelberg bei einer anderen Bäckerei ein ,Opa-Walter-Brot’ verlangte. Die Verkäuferin kannte das natürlich nicht, er bestand aber darauf. In Sinsheim oder Neckargemünd würde er es doch auch immer kaufen. Aber das gibt es eben nur bei uns.“ Frick lacht. „So wie das 1899-Brot.“
FRICKS 1899-BROT
Zutaten:
1 Liter Wasser, 100 Gramm Sauerteig, 600 Gramm Brot- mehl 1050, 800 Gramm Weizenmehl 550, 40 Gramm Salz, 20 Gramm Hefe, 50 Gramm Kartoffelflocken.
Zubereitung:
Den Sauerteig mit etwas Roggenmehl anrühren und über Nacht mit einem Tuch zugedeckt bei Zimmertemperatur stehen lassen. Am nächsten Morgen alle Zutaten gut mit- einander verkneten – entweder in der Küchenmaschine oder von Hand. Dann wieder 30 Minuten ruhen lassen und einen runden Laib formen. Eine kleine Tasse mit Wasser (nicht mehr als 100 ml) in den Ofen stellen, das Brot bei 240 Grad in den Ofen schieben und die Temperatur direkt auf 180 Grad zurückstellen. Dann etwa 40 Minuten backen. Walter Frick empfiehlt zum 1899-Brot einfach nur Butter oder rohen Schinken.
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  SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
























































































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