Page 7 - Spielfeld_Dezember_2016
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                 Mixed Zone
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 6. Auch der technische Fortschritt hat Einzug gehalten: Seit der Saison 2015 wird in der Bundesliga die Tor- linientechnik „Hawk-Eye“ eingesetzt. Maßgeblicher Auslöser: Das Phantom-Tor von Sinsheim im Oktober 2013, als Stefan Kießling den Ball neben das Tor der TSG köpfelte – und die Leverkusener dennoch von Schiedsrichter Felix Brych ein Tor zuerkannt bekamen. In Deutschland kam dieses Tor-Kontrollsystem erstmals am 30. Mai 2015 beim Finale des DFB-Pokal zwischen Wolfsburg und Dortmund zum Einsatz – eine strittige Torentscheidung gab es dabei aber nicht.
Kein Tor, kein Tor - oder doch? Das Phantom-Tor von Sinsheim.
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 8. Heute sind sie eine der festen Einnah- mequellen der Klubs, im Jahr 1973 war es eine Revolution. Eintracht Braunschweig lief 1973 trotz Verbot des DFB mit einem Hubertus-Hirsch als Vereinslogo auf der Brust auf – und machte somit Wer- bung für das Spirituosen-Unternehmen „Jägermeister“ des späteren Präsidenten Günter Mast. Die Trikotwerbung in der Bundesliga war fortan ein Faktum.
9. Kleines Rätsel:Wie hieß der erste Deutsche, der die Champions League gewann? Es war Rudi Völler: 1993 mit Olympique Marseille. Erst seit jener Spielzeit gibt es die „Königsklasse“, die heute zur Krone des Klubfußballs stilisiert wird. Vor der Reform, die höhere Einnahmen generierte und mehreren Klubs der großen Ligen die Teilnahme ermöglichte, gab es den Europacup der Landesmeister, in der tatsächlich nur die nationalen Titelträger im K.o.-Modus ihren Besten ermittelten. Das hatte übrigens durchaus auch seinen Reiz...
 Jean-Marc Bosman
7. Er war nur ein vergleichsweise mittel-
mäßiger Fußballer, der 1990 vom FC
Lüttich zum französischen Zweitligisten
USL Dunkerque wechseln wollte. Sein
Vertrag war ausgelaufen, Lüttich bot
nur ein Viertel seines alten Gehalts. 11. Der junge Belgier namens Jean-Marc
Bosman wollte gehen – aber Lüttich setzte seine Ablöse auf astronomische 800.000 US-Dollar fest. Bosman klagte. Am 15. Dezember 1995 erschütterte das „Bosman-Urteil“ die Fußballwelt in ihren Grundfesten. Der Europäische Gerichtshof entschied, dass Fußballspieler normale Arbeitnehmer sind und freie Arbeitsplatzwahl haben. Seither kann für Fußballspieler nur bei laufenden Verträgen noch Ablöse verlangt werden.
10. Die Regel 11 gilt als Mutter aller Fußball-Debatten: die Abseitsregel. Demnach befindet sich ein Spieler in einer Abseitsstellung, wenn er der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball und zugleich der Torlinie näher ist als der vorletzte Gegenspieler. Klingt gar nicht kompliziert. Die Regel aber hat reichlich Modifikationen erfahren, erst 1990 etwa wurde definiert, das „gleiche Höhe“ kein Abseits mehr ist. Und inzwischen gibt es ja auch längst das „passive Abseits“ – das natürlich zu aktivem Abseits werden kann. Aber das ist eine andere, lange Geschichte...
11. Verzweifelt mühte sich Schiedsrichter Rudolf Kreitlein im WM-Viertelfinale 1966 zwischen England und Argentinien, den Spieler Antonio Rattin des Feldes zu verweisen. Der Hüne aus Südamerika weigerte sich, tat so, als verstehe er den gestikulierenden Deutschen nicht. Kreitleins Problem: Es gab keine Karte für den Feldverweis. Die Legende besagt: Auf dem Rückweg ins Hotel kam Schiedsrichterbetreuer Ken Aston in Anbetracht der zahlreichen Ampeln die Idee: Aston schlug gelbe und rote Karten als weltweit verständliche Symbole vor. Die Idee wurde Realität.
  SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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Antonio Rattin wird vom Platz geführt.















































































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