Page 54 - Spielfeld_Dezember_2016
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                 Der Einschnitt kam mit der ersten Fahrt nach Hoffenheim: zum Training des Kinderperspektivteams der TSG. Das war 2009, Alfons war zehn Jahre alt und spielte noch bei Waldhof Mannheim. Die TSG-Trainer waren sofort überzeugt.
Amade wechselte den Verein und sorgte für mächtig Furore. Schon als 13-Jähriger debütierte er beim DFB, immer war er seiner Zeit voraus, vor dieser Spielzeit gelang ihm der Sprung in die U19 – mit erst 16 Jahren und das auch noch als erstem Spieler, der aus dem Kinderperspektivteam hervorgegangen ist. In der Bundesliga-Mannschaft von Domenico Tedesco ist Amade eine feste Größe, obwohl er die Position wechselte und nun als Rechtsverteidiger eingesetzt wird. Ein logischer Schritt für den 1,70 Meter großen Athleten. „In der U17 konnte ich mich als Innenverteidiger noch durchsetzen, mittlerweile sind meine Gegenspieler aber echte Schränke. Ich bin zwar schon größer als mein Vater, aber ein Niklas Süle werde ich wohl nicht mehr. Deswegen finde ich den Positionswechsel gut. Außerdem macht es Spaß, wieder mehr nach vorn zu machen.“
Umzug in eine Gastfamilie
Im Sommer 2015 gab es eine weitere, bedeutsame Verän- derung für den Jugendlichen: Er zog zu Hause aus und lebt nun in einer Gastfamilie in Sinsheim. „Das war am Anfang für mich noch schwerer als für ihn“, sagt Mama Teotonia. Zumal ihre 18-jährige Tochter im Sommer nach dem Facha- bitur ebenfalls das Elternhaus verließ und derzeit ein halbes Jahr in Portugal verbringt. Alfi fiel der Abschied zwar „nicht leicht“, mittlerweile genießt er es aber, nicht mehr so viel Zeit auf der Autobahn zu verbringen.
Von Sinsheim aus arbeitet er nun parallel an zwei Zielen: Auf dem Platz an der von ihm anvisierten Profi-Karriere und auf dem Berufskolleg am Fachabitur. Seine Debütsaison in der U19-Bundesliga verläuft bislang vielversprechend, obwohl die Mannschaft tabellarisch den eigenen Ansprüchen noch etwas hinterher hinkt: „Wir sind auf einem guten Weg und können noch alle unsere Ziele erreichen.“ Das gilt natürlich auch für ihn persönlich. Und das nächste Ziel hat er fest im Visier: die Profi-Mannschaft. „Jeder von uns hofft, mal oben mittrainieren zu dürfen. Da Julian Nagelsmann unsere Spiele schaut und sich für den Nachwuchs interessiert, sind wir alle extrem motiviert und hoffen auf unsere Chance. Aber Druck mache ich mir nicht, ich habe noch Zeit und versuche einfach, hart zu arbeiten und meine Leistung zu bringen.“
Diese Einstellung hat seine Familie in den vergangenen Jahren stets nach vorn gebracht. Persönlich, beruflich und sportlich. Und Alfons Amade tut alles dafür, für den nächsten Höhepunkt zu sorgen.
Alfons Amade am Schreibtisch in seinem Zimmer bei seiner Gastfamilie in Sinsheim.
„Da Julian Nagelsmann unsere
Spiele schaut und sich für den Nachwuchs interessiert, sind wir alle extrem motiviert.“
ALFONS AMADE
ALFONS AMADE
Geburtsdatum Nationalität Geburtsort
Bei Hoffenheim
Frühere Vereine
 54
12. November 1999 deutsch
Heidelberg
seit 07/2010
SV Waldhof Mannheim, SSV Vogelstang
TSG-Bilanz (Einsätze, Tore)
U19 Bundesliga: 12/0 U17 Bundesliga: 51/2 Länderspiele: 21/1














































































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