Page 30 - Spielfeld_September_2016
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eSPORTS? NUR NACH UNSEREN REGELN
Die virtuelle Spielewelt ist längst keine Randerscheinung mehr. Weltweit gibt es mehr als
1,7 Milliarden Spieler, im Jahr 2014 waren 89 Millionen davon eSportler. Inzwischen haben erste Fußball-Bundesligisten eigene Teams aufgebaut. Im Interview erklärt unser Psychologe Prof. Dr. Jan Mayer, wie sich Hoffenheim in der Frage des „Gaming“ positioniert.
Herr Mayer, wie ist der Status Quo in der Bundesliga beim Thema eSports?
„Derzeit beschäftigen sich viele Bundesligisten mit der Frage, wie mit dem Trend eSports umzugehen ist. Ist es eine Chance, sich dort zu engagieren wie zum Beispiel der VfL Wolfsburg, der 2015 ein eigenes FIFA eSports- Team gründete oder auch der FC Schalke 04, der 2016 ein League-of-Legends-eSports-Team kaufte? Das Argu- ment, warum sich Vereine auf eSports einlassen, hat Klaus Allofs recht klar formuliert. Der Geschäftsführer Sport und Kommunikation der Wolfsburger sieht ein Ziel des Engagements darin, wie er wörtlich sagte, die Verbindung zwischen realem und digitalem Fußball herzustellen.“
Wie stellt sich die TSG Hoffenheim zu diesem Trend? Könnte es bald ein eSports-Team unter dem TSG-Label ge- ben, das in der FIFA Bundesliga startet? „Wir haben uns auf eine klare Position fest- gelegt, dass eSports in dieser Form für uns kein Betätigungsfeld und kein Angebot an Kinder und Jugendliche sein wird. Die TSG Hoffenheim will durch Sport, durch Fuß- ball die jungen Menschen erreichen und sie überzeugen. Anders gesagt, bei der TSG sollen mehr als nur zwei Daumen und die Finger bewegt werden, um zu einem Erfolgserlebnis zu kommen.“
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Psychologe Prof. Dr. Jan Mayer beobachtet die eSports-Entwicklung kritisch: „Die TSG will die Menschen durch Sport erreichen.“



























































































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