Page 64 - Spielfeld_August_2016
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    2002 beim KSC
Mit Anfang 20 haben Sie schon in der Bundesliga gespielt. Vergleichen Sie die heutige Generation manchmal mit Ihrer? „Das ist schwer zu vergleichen, die Konstellation ist eine ganz andere. Als ich in den Män- ner-Bereich kam, gab es nur zwei, drei Jüngere. Heutzutage gibt es sehr viele Junge und es gibt eine klare Veränderung im Fußball allgemein und speziell in der Trainingsphi- losophie: Wenn ich sehe, wie weit die Jungs körperlich sind und wie sie seit vielen Jahren angepasst an die Trainings- philosophie trainieren, ist das ein Riesenunterschied zu damals und für mich etwas völlig Neues. Aber das ist ja genau der Reiz, diese neuen Dinge mitzuerleben. Und da habe ich in der Vorbereitung schon Bemerkenswertes gese- hen: Trainingsphilosophie, Aufbau der Einheiten und die Rahmenbedingungen sind komplettes Neuland für mich.“
2003 beim „Team 2006“
Werden die Spieler heut- zutage besser ausgebildet? „Das würde ich schon sagen. Man merkt, dass die Nach- wuchsleistungszentren sehr gute Arbeit leisten. Fußbal- lerisch und körperlich sind alle sehr gut, zudem klar im Kopf und mit dem festen Ziel, Profi zu werden. Was ihnen noch abgeht sind Ruhe und Cleverness, aber das sind ja Dinge, die zu einem Reife- prozess dazugehören.“
2004 in Kaiserslautern
Wären Sie selbst gern so auf die Karriere vorberei- tet worden?
„Wenn man sieht, wie sich alles entwickelt hat, macht man sich schon Gedanken darüber, wie man sich selber in so einem Konzept entwi- ckelt hätte und was daraus hätte werden können. Aber das ändert ja nichts mehr und es ist schön, diese Zeit jetzt noch begleiten zu dürfen. Und wenn man nur ein Prozent Anteil daran hat, dass einer der Jungs nach oben kommt, macht einen das stolz.“
2005 als DFB-Nationalspieler
In Ihrer langen Karriere gab es viele Höhepunk- te. Blicken Sie zufrieden zurück?
„Ich finde es vor allem un- heimlich gut, das ich in dem hohen Alter noch spielen kann. Es ist ganz wichtig für mich, dass ich mich so gut füh- le und so eine Aufgabe noch angehen kann, ich mich über Fehler ärgere und das Feuer noch habe. Und insgesamt blicke ich auf gewisse Dinge gern zurück, andere versuche ich zu verdrängen. Man denkt immer darüber nach, ob auch ein bisschen mehr möglich gewesen wäre. Aber ich bin zufrieden, nur nach oben geht es jetzt wohl nur noch sehr schwer (lacht).“
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