Page 26 - Spielfeld_August_2016
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MEISTER DER PRÜFUNGEN
Philipp Ochs, 19, hat zuletzt viel erlebt: Klassenerhalt mit der TSG, das Heimfinale mit der U19, die Heim-EM in Baden-Württemberg und nun die Vorbereitung auf die neue Saison. Zudem bestand er noch das Fachabitur. Auch für die neue Spielzeit hat er sich viel vorgenommen.
E s waren die wohl aufregendsten Monate seines Lebens, die Philipp Ochs zuletzt verbrachte. In der Rückrunde hatte sich
der 19-Jährige in der Bundesliga durchgesetzt und seinen Anteil zum unglaublichen Klassen- verbleib der TSG Hoffenheim beigesteuert. Im Anschluss an die kräftezehrende Saison kehrte er dann wieder zu der Mannschaft zurück, mit der er die Spielzeit begonnen hatte: die Hoffenheimer U19. Durch den Halbfinal-Erfolg gegen Werder Bremen erreichte Ochs so das erste von zwei eingeplanten Heim-Finals: Im Endspiel gegen Borussia Dortmund verpassten die Hoffenheimer A-Junioren aber durch das 3:5 die zweite Deutsche Meisterschaft nach 2014.
Doch auch nach dem Saisonende der U19 hatte Ochs kaum Zeit für Erholung. Erst organisierte er seinen Umzug in die neue Wohnung, dann absolvierte er die Abschlussprüfungen für das Fachabitur – und parallel begannen bereits die Vorbereitungen auf das letzte Highlight der Spielzeit: Während seine Mannschaftskollegen das Training wieder aufnahmen, spielte Ochs mit der deutschen Nationalmannschaft bei der U19-EM in Baden-Württemberg. „Ich habe schon gemerkt, dass es viel war. Aber es war trotzdem
nicht so, dass ich mich sehr ausgelaugt gefühlt habe“, sagt Ochs. Davon war auch auf dem Platz nichts zu sehen. Ochs überragte beim Turnier, obwohl zwei unglückliche Nieder- lagen zu Beginn den Traum vom Europameister-Titel in der ausverkauften WIRSOL Rhein-Neckar-Arena schnell beendeten.
Der TSG-Angreifer verhalf Deutschland aber zum Minimal- ziel: Mit vier Treffern war er der beste DFB-Torjäger und trug entscheidend dazu bei, dass sich Deutschland Platz fünf und damit die Qualifikation für die WM im nächsten Jahr sicherte. „Es ist schade, dass wir den Titel nicht geholt haben, es wäre mehr für uns möglich gewesen. Aber wir sind nach den Pleiten stark zurückgekommen und haben uns mit der WM-Qualifikation belohnt. Mit meiner persönlichen Bilanz bin ich auch zufrieden“, sagte Ochs, der das Turnier trotz des verpassten Heim-Finals genoss: „Die Stimmung war überra- gend, das ausverkaufte Eröffnungsspiel in Stuttgart für viele ein echtes Erlebnis. Trotzdem hätte ich natürlich liebend gern in unserer Arena das Endspiel bestritten.“
Vorfreude auf die neue Saison
Ochs war durch die EM zeitlich so ausgebucht, dass er nicht einmal an der Abschlussfeier seiner Schule teilnehmen konnte und so die Ehrung der Abiturienten verpasste. Denn wie es sich für einen Musterprofi, wie dem der achtzehn99 AKADEMIE entstammenden Ochs gehört, meisterte er neben den sportlichen auch die schulischen Prüfungen und schaffte das anvisierte Fachabitur. „Ich wäre bei der Zeugnisvergabe gern dabei gewesen, das war ein bisschen schade. Aber das Spiel gegen Portugal war in diesem Moment wichtiger.“
Nach dem Turnier, das Frankreich im Finale 4:0 gegen Italien gewann, begann gleich die nächste Herausforderung: Ochs reiste mit dem Hoffenheimer Bundesliga-Team ins Trainingslager ins österreichische Bad Häring, um sich auf den Saisonstart am 28. August gegen Leipzig vorzubereiten. Nun blickt Ochs mit Spannung der neuen Spielzeit entgegen: „Ich freue mich riesig darauf, dass es wieder losgeht. Ich will noch mehr spielen als in der vergangenen Saison und der Mannschaft mit Toren und Vorlagen helfen.“ Für ihn ist es angesichts der vielen Hö- hepunkte positiver Stress. Die nächsten Herausforderungen stehen bevor – und es spricht alles dafür, dass Philipp Ochs auch sie so souverän meistern wird.
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Nach der U19-EM zurück bei der TSG: Philipp Ochs.























































































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