Page 14 - Spielfeld_August_2016
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„ICH BIN EIN KIND DER REGION“
Marco Terrazzino, 25, debütierte bereits als Junioren-Spieler für das Bundesliga-Team der TSG. Der gebürtige Mannheimer gewann mit Hoffenheim die B-Junioren-Meisterschaft und wurde mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet. Nach Stationen in Karlsruhe, Freiburg und Bochum hat er nun den Weg zurück gefunden – zur Freude seiner Familie.
Marco, was bedeutet Heimat für Dich?
„Heimat, das ist für mich Familie, meine Freunde. In Mannheim ist alles davon. Ich bin froh, wieder dort zu wohnen und in meine Heimat zurückgekehrt zu sein. An freien Tagen muss ich jetzt nicht mehr denken: „Ich will meine Familie besuchen.“ Jetzt habe ich sie ganz nah bei mir. Das Umfeld ist perfekt für mich.“
Du hast in Hoffenheim, Karlsruhe und Freiburg gespielt und bist in Mannheim geboren. Hattest Du in den vergangenen zwei Jahren beim VfL Bochum manchmal Heimweh nach Baden?
„Am Anfang ein bisschen, obwohl es ja nicht weit weg ist. Aber ich habe mich mit der Zeit gut eingefunden, die Leute im Ruhrgebiet sind familiär und offen. Trotzdem bin ich oft nach Mannheim gefahren, ich bin nun mal ein Kind dieser Region. Meine Eltern sind sehr glücklich, dass ich zurück bin. Ich habe ihnen von den Verhandlungen lange nichts erzählt und gewartet, bis alles unterschrieben war. Ich wollte nicht riskieren, dass sie enttäuscht sind, falls es nicht klappt.“
Sie haben Dich aber schon in eine eigene Wohnung ziehen lassen – oder wollten sie Dir am liebsten das
Kinderzimmer wieder frei räumen?
(lacht) „Bei uns ist das alles total entspannt. Wenn ich Lust habe, bei meinen Eltern zu bleiben, mache ich das immer noch ab und zu. Aber ich habe auch eine eigene Wohnung in Neckarau, direkt gegenüber vom Restaurant meiner Eltern. Dort passt alles für mich und ich kann immer mal wieder vorbeischauen.“
Hast Du früher auch mal im Res- taurant Deiner Eltern ausgeholfen? „Nur einmal, ansonsten habe ich mich immer erfolgreich davongeschlichen. Genau wie mein ältester Bruder Stefano, der mittlerweile 37 ist. Mein anderer Bruder Vincenzo ist 32, Monteur und das Arbeitstier von uns dreien. Er hilft auch oft im Restaurant ‚Plumeau‘ meiner Eltern. Neben meiner Faulheit und dem Fußball kam bei mir dazu, dass ich Tab- letts hasse, seitdem ich mit 14 einmal im Restaurant ausgeholfen habe. Irgendwo zwischen den Stühlen saß ein Hund, den ich nicht gesehen hatte. Also stolperte ich über ihn, verlor das Gleichgewicht und habe die Getränke verschüttet – komplett über den Hund. Ich habe mich danach im Zimmer eingeschlossen und geweint, damit hatte sich das Thema Helfen dann erledigt.“ (lacht)
Sind Deine Brüder auch so heimat- verbunden?
„Schon, aber nur Vincenzo wohnt noch hier. Er spielt beim ASC Neuenheim und ist im Sommer in die Landesliga aufgestiegen. Ich war live dabei, das war einfach nur geil. Mein anderer Bruder Stefano ist – wie soll ich das sagen – ein Star in Polen.“
Zurück in der Heimat: Marco Terrazzino im Test gegen den FC Vaduz.
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