Page 74 - Spielfeld_Juni_2016
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                   HEIMATKUNDE
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wurde eine Burg erstmals urkundlich erwähnt, die zweifellos zu den schönsten Plätzen des Kraichgau und des Kleinen Odenwald gehört. Die Burg Dilsberg lockt noch heute mit ihrer imposanten Erscheinung sowie einer abwechslungsreichen, von Sagen umwobenen Geschichte zahl- reiche Besucher an. Der erste Bewohner trug den schönen Namen Boppo. Es war der Graf Boppo V. von Lauffen. Die Burg Dilsberg, umgeben vom gleichnamigen, idyllischen Dorf, hat im Laufe der Jahrhunderte viel erlebt. Die Burg überstand viele Angriffe, erst in den Jahren zwischen 1822 und 1826 verlor der Bau an Substanz, weil er teilweise abgerissen wurde, um Steine für private Zwecke zu gewinnen. Ab 1895 wurde der Dilsberg dann wieder zum Treffpunkt von Studenten, der Jugend- und Wanderbewegung. Das gesamte Ensemble mit der gut erhaltenen Ruine und dem Turm mit seinen wunderbaren Ausblicken über die Neckarschleifen einerseits und den Weiten des Kraichgau anderseits ist ein Besuch wert (zu besteigen für zwei Euro). Zudem finden dort viele Veranstaltungen statt; in diesem Jahr wird „Peter Pan“ auf der Burgbühne aufgeführt. Die Termine: 24./25. Juni, 08./09. Juli, 15./16. Juli.
DAS DORF DER US-PROMIS
Kallstadt ist eine kleine Ortsgemeinde an der Deutschen Weinstraße im Kreis Bad Dürkheim, gerade einmal rund 1.000 Einwohner. Viele dürften den Ort gar nicht kennen, aber dafür kennt jeder die Nachfahren aus dieser Gemeinde. So wird ein gewisser Friedrich Drumpf 1869 in Kallstadt gebo- ren, siedelt im Alter von 16 Jahren nach Amerika über und arbeitet als Friseur in New York. Später zieht es ihn nach Alaska, wo er beim Goldrausch am Klondike River die Schürfer am Dead Horse Trail mit Essen versorgt. Später eröffnet der Mann, der sich inzwischen Frederick Trump nennt, ein Restaurant und schürft Geld in der Gastronomie. Für kurze Zeit kehrt er zurück, heiratet im Jahr 1902 die Kallstädterin Elisabeth Christ und geht erneut nach New York. Drei Jahre später wird ihr Sohn Fred Trump Junior geboren, der mit dem Verkauf von Grundstücken viele Millionen erwirtschaftet. Geld, das die Grundlage bietet für den weiteren Aufstieg seines Sohnes, der 1946 auf die Welt kommt: Donald Trump. Jener Mann, der nun der nächste US-Präsident werden könnte.
Ebenso imposant ist die Geschichte des Kallstadter Winzersohns Johann Heinrich Heinz, der 1840 nach Amerika emigriert. Vier Jahre später kommt sein Sohn Henry John zur Welt. Dieser gründet 1876 mit Familienangehörigen in Pittsburgh ein Unternehmen in der Lebensmittelbranche. Noch im gleichen Jahr erfindet er „Heinz Tomato Ketchup“ und begründet ein Familienimperium. Der Schrift- zug HEINZ avanciert zu einer der bekanntesten Marken der Welt, die Heinz-Ketchup-Flasche wird zu einer Werbe-Ikone.
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Fotos: badener, iuneWind – Fotolia
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