Page 7 - Spielfeld_Juni_2016
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                 11 FAKTEN
...ÜBER DIE EM Mixed Zone
Die Bundesliga-Saison ist abgeschlossen, nun blickt die Fußball-Welt gespannt nach Frankreich, wo am 10. Juni die Europameisterschaft angepfiffen wird. Erstmals nehmen 24 Teams an der EM teil – genügend spannende Geschichten aber schrieb die EURO auch in früherer Zeit. Wir haben einige aufgeschrieben.
 2 Brüder, ein Titel: Karlheinz und Bernd Förster schafften dieses Kunststück 1980 (auch wenn Bernd im Finale nicht zum Einsatz kam). Ein Novum aller- dings wird das Brüdertreffen am 11. Juni: Dann trifft der Schweizer Granit Xhaka (23) auf seinen Bruder Taulant. Der ältere Bruder des Gladbacher Profis spielt allerdings für Albanien. Der 24-Jährige, der noch bis zur U21 gemeinsam mit seinem Bruder in der „Nati“ kickte, hat sich für das Heimat- land der Eltern entschieden.
Der Euro-Methusalem ist noch ein Deutscher: Lothar Matthäus, der bei der EM 1980 im DFB-Trikot debütierte, stand noch 20 Jahre später – bei der völlig verkorksten EM 2000 – im Alter von 39 Jahren und 91 Tagen auf dem Platz: Er ist der bis dato älteste Spieler bei einer EM. Der Rekord könnte nun aber fallen. Erster Anwärter: Der ungarische National- torwart Gabor Kiraly, in Deutschland dank grauer Pluderhose bestens bekannt. Der frühere Keeper von Hertha BSC und 1860 München feierte am 1. April seinen 40. Geburtstag.
Die EM war nicht immer ein Straßenfeger. Nicht am TV-Schirm, aber auch nicht einmal im Stadion. Absoluter Tiefpunkt: Das Halbfinale der EM 1972 zwischen der Sowjetunion und Ungarn (1:0) sahen in Anderlecht 1.700 Zuschauer.
Dafür hat Deutschland auch einen traurigen Rekord aufgestellt. Als amtierender Europa- meister gewann die Elf bei der EURO 2000 kein einziges Spiel. Schlimmer noch: Vier Jahre später, bei der EM in Portugal, setzte sich die- se Pannen-Serie fort. Nach zwei Unentschieden und der Niederlage gegen eine tschechische B-Elf schied Deutschland, zu jenem Zeitpunkt immerhin amtierender Vize-Weltmeister, aber- mals nach der Vorrunde aus.
Die Endrunde 2016 ist bereits die dritte EM in Frankreich. Bei der Premiere 1960, der ersten EM überhaupt, siegte die Sowjetunion (2:1 n.V. gegen Jugoslawien), 1984 gewannen die Gastgeber um den überragenden Michel Platini durch ein 2:0 im Finale gegen Spanien. Neben Frankreich hat übrigens einzig Italien (1968, 1980) bereits mehr als eine EM-Endrunde ausgerichtet. Das soll sich bald ändern: Deutschland, bereits 1988 Gastgeber, gilt als aussichtsreichster Kandidat für die Ausrichtung der Euro 2024.
Das erste GOLDEN GOAL der Fußball-Ge- schichte im Männerbereich erzielte Oliver Bierhoff. Der heutige Team-Manager schoss die DFB-Elf mit seinem Treffer zum 2:1 gegen Tschechien zum Europameister-Titel 1996. Das letzte GOLDEN GOAL erzielte dann, vier Jahre später, der Franzose David Trezeguet im Finale 2000 gegen Italien, ebenfalls zum 2:1.
        Nach dem GOLDEN GOAL kam das SILVER GOAL. Mit dieser Änderung wurde das Spiel nach einem Treffer in der Verlängerung jeweils bis zum Ende der laufenden 15-Minuten-Halb- zeit fortgeführt. Die Regel wurde zum 30. Juni 2004 abgeschafft. Da die EM aber bereits im Juni begann, konnte der Grieche Trianos Dellas am 1. Juli 2004 im Halbfinale gegen Tschechien in der Nachspielzeit der ersten Hälfte der Verlängerung per SILVER GOAL zum 1:0 einköpfen.
EIN MUTMACHER FÜR DIE DFB-ELF: ALS AMTIERENDER WELTMEISTER KANN MAN AUCH EUROPAMEISTER WERDEN. DAS HABEN DIE FRANZO- SEN (WM 1998, EM 2000) EBENSO WIE ZULETZT DIE SPANIER (WM 2010, EM 2012) BEWIESEN. FÜR DIE DEUTSCHE ELF LIEF ES EIN- MAL UMGEKEHRT: EUROPAMEISTER 1972, WELTMEISTER 1974.
    3 Bundestrainer hat die EM bereits ihr Amt gekostet – ihre Rücktritte folgten jeweils auf ein Vorrunden-Aus. Jupp Der- wall durfte bei der EM 1984 immerhin bis zur 90. Minute an den Halbfinaleinzug glauben, ehe der Spanier Antonio Mace- da die DFB-Elf aus dem Turnier und ihn selbst aus dem Amt beförderte. Bei Erich Ribbeck (2000) und Rudi Völler (2004) war das Aus nach der Vorrunde ohne Sieg folgerichtig.
18 Zentimeter vergrößert wurde der Boden der „Coupe Henri-Delaunay“ – der Trophäe der Fußball-EM. Der Pokal, versilbert, zehn Kilogramm schwer, wurde nach dem Franzosen Henri Delaunay, dem ersten UEFA-Generalsekretär und „geistigem Vater“ der Europameisterschaft, benannt. Seit 2008 wird nun ein neuer Pokal verliehen, der im Wesentlichen dem Vorgänger ähnelt, allerdings größer ist. Der alte Pokal wurde ersetzt, einerseits um die Vergrößerung des Turniers auszudrücken und andererseits, weil er der kleinste Pokal der europäischen Wettbewerbe war.
43 Spiele bestritt die DFB-Elf bisher bei einer Europameisterschaft – so viele wie keine andere Nation. Mit sechs Finalteilnahmen liegt unser Land ebenfalls ganz vorne, den Spitzenplatz mit drei EM-Titeln (1972, 1980, 1996) muss sich Deutschland seit der EM 2012 allerdings mit Spanien teilen (1964, 2008, 2012).
   SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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