Page 60 - Spielfeld_Juni_2016
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                  FUSSBALL AM SAMBESI
Global United FC, das ist ein ungewöhnlicher Fußballverein, den der ehemalige Torhüter und Weltenbummler Lutz Pfannenstiel 2009 gegründet hat. Die dazu gehörende Stiftung engagiert sich für einen nachhaltigen und sozialen Klimaschutz, speziell in Afrika und wird von der TSG 1899 Hoffenheim unterstützt. Unter der Leitung von TSG-Mitarbeiter Pfannenstiel und begleitet von TSG-Spielbetriebsleiter Thomas Richter machte das Team eine ungewöhnliche Reise nach Namibia.
  Etwas unsicher wirkt der kleine Tabo mit dem Plas- tikbecher in der Hand, dabei hat er den Gang schon hundert Mal gemacht. Müll gehört in den Abfalleimer,
das weiß jedes Kind. Denkt man. Hier, in Katima, eben nicht. Auch deshalb ist ein bunter Haufen ehemaliger Profifußbal- ler in die Provinz Namibias gereist. Fredi Bobic etwa nimmt sich seit 2010 immer wieder einmal Zeit und hilft mit dem Verein Global United FC, in Afrika ein Bewusstsein für den Umweltschutz zu schaffen. Jetzt schaut Bobic Tabo dabei zu, wie er den Plastikbecher in eine Mülltonne pfeffert. Der Junge grinst, Bobic ist zufrieden. „Das ist erst einmal der erste Grund der Reise. Wir sind nicht hier, um Sightseeing zu machen, sondern um auf diese Dinge aufmerksam zu ma- chen. Ich glaube, dass macht alles unheimlich viel Sinn. Wir bringen zwar auch etwas Materielles mit, aber eben auch eine Botschaft. Das ist das Entscheidende“, sagte Bobic, nachdem er mit seinen Kollegen an jedes Kind des Kindergartens in Katima ein T-Shirt verteilt hat.
18.
Global United FC ist das Gedankenkind von Lutz Pfannenstiel. Wer sich für Fußball interessiert, hat vom 43 Jahre alten Tor- hüter gehört, der als einziger Spieler in Ländern aller sechs Kontinentalverbände der FIFA gespielt hat. Zusammen mit Organisator Rainer Hahn trommelt Pfannenstiel ehemalige Kollegen zusammen und konzipiert Aktionen wie diese. „Das war nicht schwer. Die Zahl der Ex-Profis, die sich für die gute Sache engagieren wollen und es auch tun, ist viel größer, als viele annehmen“, sagt Pfannenstiel.
Eine halbe Stunde später schaufelt der Ex-Paulianer Martin Driller ein Loch im Garten der Universität von Namibia. „Ich arbeite hier für den Kollegen Jörg Albertz mit, das wollt‘ ich nur mal sagen“, sagt Driller und rückt den Jungbaum gerade. „Deswegen ist der auch schief, guck doch mal“, sagt der frühere HSV-Profi Albertz, und lacht. In Afrika machen sie zusammen Umweltschutz.
Das Bäumepf lanzen an Schulen und Kindergärten hat Tradition bei Global United, und Organisator Hahn ärgert sich, wenn etwas dazwischenkommt. Aber diesmal hat es geklappt, die Bäume waren rechtzeitig da, die Schule auch wirklich informiert.
Vieles ist anders auf dem afrikanischen Kontinent. Manches funktioniert gut, anderes kommt nur langsam in die Gänge. Für Global United ist das kein Problem. Pfannenstiel, der in Johannesburg mit den Orlando Pirates die afrikanische Cham- pions League gewonnen und als Co-Trainer bei der namibischen Nationalmannschaft arbeitete, geht entspannt damit um. „Es dauert natürlich, aber nach sechs Jahren haben wir eine gute Routine drin. Weil man die Menschen auch besser kennt“, sagt er. Vor Wochen bestellte T-Shirts treffen diesmal pünktlich ein, lokale Partner engagieren sich – neben Namibia auch in Botswana und Sambia.
     TSG – BAYER LEVERKUSEN 1:1
 23. Januar: Ein Punkt zum Start in die Rückserie.
Jiloan Hamad bestätigt seine guten Eindrücke der Winter- vorbereitung und bringt die TSG in Führung (40.), Ömer Toprak gelingt aber noch das Ausgleichstor (75.). Position: 17, Punkte: 14
Rückstand auf Platz 15: 4
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