Page 58 - Spielfeld_Mai_2016
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                     Wie ist Dein Verhältnis zu den jungen Spielerinnen? Bist Du die Mama oder eine Freundin?
„Ich würde sagen beides, aber schon eher die Mama. Ich ver- stehe mich mit allen sehr gut, sie können mit ihren Problemen jederzeit zu mir kommen und ich helfe gerne. Mir ist es auch wichtig, dass sich die jungen Spielerinnen auf und neben dem Platz weiterentwickeln. Ich bin vor allem die Mama, wenn die Kabine mal nicht ordentlich ist oder ich mit dafür sorge, dass alles gut und reibungslos abläuft. Heutzutage muss man den jungen Mädchen klar die Regeln kommunizieren. Ich kann mich noch erinnern, als ich jung war, bin ich mit zwei Ballsäcken und Flaschen rumgelaufen, aber es
kann. Ich möchte dann weitere Trainerscheine machen und Erfahrungen als Trainerin sammeln.“
Mit der Schweiz hast Du Deine größten Erfolge gefei- ert. Du hast 50 Junioren-Länderspiele gemacht, bist Rekordnationalspielerin bei den Frauen, hast 2015 an der WM teilgenommen. Was bedeutet Dir dieser Teil Deiner Karriere?
Es macht mich enorm stolz und glücklich. Ich habe Anfang April beim Sieg gegen Italien zusammen mit Caroline Abbé das 117. Länderspiel gemacht. Somit haben wir jetzt gleich
  gab nie eine Diskussion, dass man als junge Spielerin das Material tragen musste. Natürlich kann ich aber auch eine gute Freundin sein.“
„Irgendwie würde ich schon
sagen, dass der Fußball eine Berufung für mich ist, aber seit sechs Jahren ist er mein Beruf.“
viele wie Heinz Hermann, der Re- kordnationalspieler der Schweiz bei den Männern ist. Ich konnte bis jetzt wirklich eine schöne und großartige Leistung bringen für den Schweizer Fußball. Und ich hoffe es geht noch weiter.“
 Du sprichst mit der TSG, ob Du
Deinen Vertrag verlängerst in
Hoffenheim. Um welchen Zeitraum geht es? Und welche Zukunftspläne hast Du?
„Die Rede ist zurzeit von einem weiteren Jahr. Dann möchte ich tendenziell zurück in die Schweiz. Ich bin schon relativ lange in Deutschland und werde auch nicht jünger. Mein Ziel ist es, auch mal eine eigene Familie zu haben. Wenn ich in die Schweiz zurückkomme, möchte ich am liebsten in einem Verein spielen, der mir einen Job im Fußballumfeld anbieten
Seit 15 Jahren spielst Du in der Spitze mit, Du hast für den Schweizer Fußball-Verband gearbeitet, da- nach bist Du Profi geworden. Ist der Frauenfußball Dein Leben?
„Ja, das kann man so sagen. Es drehte sich schnell alles nur noch um Fußball. Ich habe sehr viele schöne Momente erlebt, konnte mich stets weiterentwickeln und bin zufrieden mit meinem Werdegang.“
        Martina Moser nach ihrem Tor bei der WM 2015 gegen Ecuador. Die Schweiz siegte 10:1.
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