Page 66 - Spielfeld_April_2016
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                   MEIN SCHÖNSTER PLATZ
TREFFSICHER IM KRAICHGAU
Mark Uth hatte keinen einfachen Start bei der TSG. In der Krise pendelte der Stürmer zwischen Startelf und Tribünenplatz. Unter Trainer Julian Nagelsmann hat sich das Blatt für den Golf­ spieler aus Leidenschaft gewendet. Jetzt trifft er – auch auf dem Grün in St. Leon­Rot.
Zehn Kilometer sind es von seiner Wohnung in der Altstadt von Wiesloch bis zum Trainingszentrum in Zuzenhausen. Mark Uth findet die kurze Fahrt über die Hügel des Kraichgaus schön, vor allem bei gutem Wetter. „Ich bin wirklich angekommen hier. Ich fühle mich wohl in der Region“, sagt der Stürmer der TSG 1899 Hoffenheim. Wiesloch, Zuzenhausen, Hoffenheim, Sinsheim – der Kraichgau und auch die Kurpfalz sind doch um einiges schöner als Heeren- veen und das platte Friesland, wo Mark Uth bis zum Sommer drei Jahre spielte und lebte. Doch es gibt noch einen weiteren Platz, den der 24-Jährige liebgewonnen hat. Auch dorthin beträgt die Fahrt von Wiesloch aus nur zehn Kilometer. Dann hat Mark Uth den Golfclub St. Leon-Rot erreicht.
Der gebürtige Kölner ist ein passionierter Golfspieler, einer der besten im Profikader der TSG. „Diese Anlage ist superschön. Sie ist sehr gut gemacht. Es geht nicht so viel auf und ab, sie ist relativ f lach und deswegen recht einfach zu spielen“, sagt Uth. Manchmal trifft er sich mit den Clubkollegen, um 18 Loch zu spielen. „Da sind einige dabei, Sebastian Rudy, Kevin Volland und Tobias Strobl. Wir spielen in Lobenfeld, in Sins- heim und beim GC St. Leon-Rot.“ Dort treffen sie gelegentlich Dietmar Hopp, wenn auch er den Schläger schwingt. Beim Solheim Cup, dem Weltklasse-Damenturnier im September, wären die Golfspieler unter den TSG-Profis liebend gern dabei gewesen. „Das war fest eingeplant, aber dann haben wir in Mainz verloren, Huub Stevens hat Training angesetzt und es wurde leider nichts draus“, erzählt Uth.
Die besten Golferinnen aus Europa und den USA zu beobachten hätte seinen Reiz gehabt. Uth selbst hat in seiner Zeit in den Niederlanden mit dem Golfsport begonnen, die Kollegen des SC Heerenveen brachten ihn dazu: „Wir haben viel gespielt.“ Dennoch hat der Stürmer bis heute kein Handicap. „Ich habe die Platzreife, aber ich habe mich noch in keinem Club ange- meldet.“ Doch was nicht ist, kann noch werden. Bisher hat er auch gezögert, weil die Zukunft als Fußball-Profi etwas ungewisser ist als in anderen Berufen und ein Ortswechsel manchmal schnell vollzogen wird. Doch insgesamt ist es doch noch prächtig gelaufen für Uth, nicht nur beim Golf, sondern vor allem auch beim Fußball. Nun macht er sich, ausgestattet mit einem Vertrag bis 2018, Gedanken über einen Beitritt in einen Golfclub. „Ich überlege, ob ich mich im Sommer anmelde.“ Der GC St. Leon-Rot wäre sein Favorit.
Perfekter Ausgleich
Golf empfindet Uth für sich und seine Teamkollegen als perfekte Abwechslung. „Man kann einerseits abschalten und entspannen, aber man muss sich auch immer wieder konzentrieren, um einen guten Schlag zu machen“, beschreibt der Rheinländer die Anforderung des Sports. Wenn er im Stadion den großen Ball mal neben das Tor feuert, hat er keine Möglichkeit zur Korrektur. „Beim Golf kann man seine Fehler immer wieder korrigieren mit dem nächsten guten Schlag.“ Das Spiel mit der kleinen Kugel ist ein ideales Ventil für Fußball-Profis, meint Uth. „Ich denke schon, dass das Golfen für den Fußball mit seinen vielen Emotionen ein sehr guter Ausgleich ist. Es ist gut zum Abschalten und man ist an der frischen Luft.“ Für ihn ist der Tag perfekt, wenn er bei schönem Wetter eine Runde spielen kann. „Es ist wunderbar, in Ruhe mit einem Freund über den Golfplatz zu laufen.“
 Traumhafte Kulisse: Ein Blick auf die Anlage im Golf­Club St. Leon­Rot.
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