Page 53 - Spielfeld_April_2016
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                  Verein
 Gertrud Bamberger, 73 Jahre alt und bereits seit 2003 als ehrenamtliche Ordnerin tätig, „geht das Herz auf“, wenn sie die Jungs nun auch in der Bundesliga sieht. „Das sind so liebe Kerle. Auch jetzt kommen sie noch häufig die Spiele der U19 gucken und unterhalten sich mit uns. Das familiäre Gefühl hier ist wohl einmalig.“
Bamberger genießt die Beschäftigung im Ru- hestand. Mehrere Jahrzehnte hatte die Hoffen- heimerin als Bankangestellte gearbeitet. Dann lotste sie ein Nachbar zu den Spielen der TSG. Und plötzlich wurde sie gefragt, ob sie nicht regelmäßig kommen möchte. Als erste und damals einzige Ordnerin. Sie sagte spontan zu, wird seitdem am Spielertunnel eingesetzt und hat diesen Entschluss nie bereut: „Ich mag das sehr. Man ist an der frischen Luft, und die jungen Kerle sind alle sehr freundlich und zuvorkommend. Ich habe ein großes Herz für die TSG entwickelt.“
Empfehlung an Jogi Löw
Außer Bamberger und Vetter arbeiten 16 weite- re Ordner im Alter zwischen 50 und 75 ehren- amtlich bei den Heimspielen. Einer von ihnen ist Wolfgang Neu, wohnhaft in Zuzenhausen, aber eigentlich ein waschechter Hoffenheimer. Die Heimspiele im Dietmar-Hopp-Stadion be-
Ein starkes Team: Die ehrenamtlichen Ordner der TSG 1899 Hoffenheim.
gleitet er seit 2006 – obwohl er parallel noch in Wiesloch als Kraftfahrer arbeitet. Die Aufstiege der TSG mitzuerleben war ein großes Privileg. Auch wenn er es bedauert, dass die Heimspiele der Profis nicht mehr auf dem Berg in „Hoffe“ ausgetragen werden, ist er noch immer ein glühender Fan der TSG: „Bei den Spielen fiebert man natürlich noch mehr mit, wenn man die Jungs alle schon so lange kennt.“ Allerdings hat er sich in seiner Zeit als Ordner auch öfter mal geärgert. Zum einen, weil Zuschauer sich daneben benommen haben („Da musste ich auch mal lauter werden“), zum anderen, als die Schmähungen der Gäste-Fans gegen Dietmar Hopp begannen: „Da mussten wir schon ein paar Leute in die Schranken weisen. Sie wissen ja gar nicht, wie viel Gutes der Dietmar tut.“ Neu weiß, wovon er spricht. Schon vor Jahrzehnten hat er Hopp das erste Mal getroffen. „Er kennt mich schon als kleiner Bub und alle Ordner hier per Namen. Diet- mar weiß, wo er herkommt und aufgewachsen ist. Wenn fremde Leute dann so über ihn schimpfen, ärgert mich das maßlos.“
  



























































































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