Page 32 - Spielfeld_April_2016
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                    „Er ist absoluter Perfektionist. Ich konnte sofort verstehen, warum ihm der Verein vertraut.“
ALFRED SCHREUDER ÜBER JULIAN NAGELSMANN
ALFRED SCHREUDER
Co-Trainer
Geburtsdatum 2.November1972 Geburtsort Barneveld (Niederlande)
Vereine als Spieler:
Feyenoord Rotterdam,
RKC Waalwijk, NAC Breda,
Twente Enschede, Vitesse Arnheim (insgesamt 338 Spiele in der Ehrendivision)
Vereine als Trainer:
01/2009 – 06/2009: Vitesse Arnheim
(Co-Trainer) 07/2009 – 06/2014: Twente Enschede (Co-Trainer, vier Spiele
Doch nichts war mehr wie vorher. Nicht im Kopf und nicht in den Beinen. „Ich wurde nie wieder so fit wie zuvor. Auch mental hatten mich die zwei Jahre viel Kraft gekostet.“
Sich komplett zurückzuziehen kam für den Kämpfer aber nicht in Frage. Schon zu seiner aktiven Zeit hatte er Jugendmannschaften bei seinem Heimatclub SDV Barneveld gecoacht und hatte die ersten Trainerscheine gemacht. Bei seinem letzten Verein Arnheim wurde er im Januar 2009 Co-Trainer und wechselte von dort im Sommer zu Twente, wo er dem frü- heren englischen Nationaltrainer Steve McClaren assistierte und gleich in der ersten Saison den Titel holte. Nach dem Abschied des Engländers wurde er Assistent des einstigen belgischen Top-Torwarts Michel Preud’homme, 2013 dann Interimstrainer und schließlich 2014 erstmals Chefcoach.
Dank Stevens kam er nun in den Kraichgau. Trotz der Entfernung zu seiner Frau und den drei Kindern genießt er die Arbeit im neuen Trainerteam um den 28-jährigen Chefcoach Julian Nagelsmann und dessen Assistenten Armin Reutershahn, 56. Der junge Chef mit seinen deutlich älteren Assistenten bildet ein recht ungleiches Trio, das sich schnell finden musste – und die ersten Prüfungen mit Bravour bestand. „Man muss sich als Assistent auch immer ein wenig nach dem Cheftrainer ausrichten. Armin und ich machen viel zusammen, jeder hat aber auch seine Kernbereiche“, sagt Schreuder.
Großes Lob für Nagelsmann
Dass der Verein mit der Beförderung von Nagelsmann eine richtige Ent- scheidung getroffen hat, war Schreuder schnell klar. „Er ist jung vom Alter, aber nicht vom Kopf. Das merkt man als Trainer schnell, er hat Erfahrung auf dieser Position und ist absoluter Perfektionist. Ich konnte sofort verstehen, warum ihm der Verein vertraut.“ Mit Nagelsmann gelang es Schreuder und Reutershahn auf Anhieb, die dritte Phase des geplanten Umbruchs einzuläuten, nachdem Stevens sich zuvor auf die Verbesserung der Fitness und die Stabilisierung der Defensive konzentriert hatte. Die entscheidenden Impulse für das Offensivspiel brachte Nagelsmann mit. „Er ist sehr gut im Feintuning und hat das Spiel nach vorn etwas schneller vorangetrieben“, sagt Schreuder.
Ob das Trainer-Trio gemeinsam in die neue Saison geht, ist noch offen. Sportdirektor Alexander Rosen würde Schreuder aber gern längerfristig binden, die Gespräche laufen: „Wir sind mit seiner Arbeit mehr als zufrie- den. Fachlich und als Typ passt er wunderbar zu uns“, sagt Rosen. Auch der Zuspruch von Huub Stevens ist Schreuder bei der Zukunftsplanung sicher: „Ich war sehr traurig, dass er seine großartige Karriere beenden musste. Aber er hat noch einmal betont, dass es die richtige Entscheidung war. Huub hat so viel in einem schwierigen Job gearbeitet. Er muss das Leben jetzt mal ein bisschen genießen. Ich bin stolz, mit ihm gearbeitet zu haben.“ Und wenn alles nach Plan läuft, kann er im Mai auch stolz darauf sein, als Teil des Trainertrios die Mission Klassenerhalt erfüllt zu haben.
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07/2014 – 08/2015: seit 10/2015:
als Interimscoach) Twente Enschede (Cheftrainer)
TSG Hoffenheim (Co-Trainer)













































































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