Page 87 - Spielfeld_Maerz_2016
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                ob es in der Fußball-Bundesliga nicht auch regel- mäßig ein Spiel am Montagabend geben könne. Auch Dinge wie die Torlinientechnologie oder ein möglicher Videobeweis gehen mittelbar auf den Einf luss des Fernsehens zurück, weil inzwischen jeder TV-Zuschauer die Ungerechtigkeiten sieht, jede Situation dargelegt und wiederholt werden kann. Da wachsen natürlich die Zweifel daran, ob es richtig sein kann, dass ein Spiel womöglich durch eine Entscheidung beeinf lusst wird, deren Irrtum schon Sekunden später von Millionen von Zuschauern erkannt worden ist.
5) WARUM ZAHLEN DIE SENDER SO VIEL?
Die Antwort ist gar nicht so schwer. Der Fußball ist für die Fernsehsender das beste Mittel, um bekannt zu werden oder zu bleiben– denn der Fußball garantiert Aufmerksamkeit und die höchsten Einschaltquoten. Und damit auch mehr Einnahmen durch Werbung. In der Rangliste der meistgesehensten Sendungen der TV-Geschichte in Deutschland sind die ersten zwölf Übertragungen allesamt Fußballspiele. So haben nie mehr Men- schen in Deutschland eine TV-Sendung gesehen als das WM-Finale 2014 in Rio, als 34,65 Millio- nen Menschen zusahen, wie die DFB-Elf gegen Argentinien den Titel holte. Übrigens: Die erste Nicht-Fußball-Sendung, die es in die Rangliste der meistgesehensten Sendungen schafft, ist auf Platz 13 eine ZDF-Serie aus den 80er Jahren. Die siebte Folge der „Schwarzwaldklinik“ lockte am 17. November 1985 insgesamt 27,97 Millionen Menschen vor den TV-Schirm.
     2000: Der Bezahlsender Premiere führt die Bundesliga-Konferenz ein. Alle 306 Saisonspiele werden kom- plett übertragen.
2. August 2003: Die Bundesliga kehrt ins öffentlich-rechtliche Fern- sehen zurück. Die ARD erwirbt die Erstrechte für sieben Begegnungen am Samstag und richtet in Köln eine eigene Bundesliga-Redaktion ein.
2008: Seit der Spielzeit 2008/09 gelten neue Anstoßzeiten: Die Bun- desliga trägt freitags um 20.30 Uhr ein Spiel aus. Samstags um 15.30 Uhr laufen parallel fünf Duelle, später wird um 18.30 Uhr das „Topspiel der Woche“ angepfiffen. Der Sonntag bildet mit zwei Partien (15.30 / 17.30 Uhr) den Abschluss.
2017: Der gültige Rechtevertrag zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und den Sendern läuft aus. Derzeit läuft das Verfahren zur Vergabe der Rechte ab der Saison 2017/18. Erwartet wird eine erheb- liche Steigerung der Einnahmen
– womöglich auch unter weiterer Ausdehnung der Anstoßzeiten.
SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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  Kids
   DIE TOP 11 DER TV-QUOTEN
  1. WM-Finale 2014:
2. WM-Halbfinale 2014:
3. WM-Halbfinale 2010:
4. WM-Halbfinale 2006:
5. EM-Halbfinale 2008:
6. WM-Vorrunde 2010:
7. WM-Finale 1990:
8. EM-Finale 1996:
9. WM-Achtelfinale 2014:
10. EM-Finale 2008:
11. WM-Vorrunde 2010:
Deutschland – Argentinien Deutschland – Brasilien Deutschland – Spanien Deutschland – Italien Deutschland – Türkei Deutschland – Ghana Deutschland – Argentinien Deutschland – Tschechien Deutschland – Algerien Deutschland – Spanien Deutschland – Australien
34,65 (86,3) 32,57 (87,8) 31,10 (83,2) 29,66 (84,1) 29,46 (81,6) 29,30 (79,6) 28,66 (87,9) 28,44 (76,3) 28,21 (85,1) 28,05 (82,0) 28,03 (74,4)
in Mio. Zuschauer (Marktanteil)
           Foto: shutterstock.com








































































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