Page 7 - Spielfeld_Maerz_2016
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                  11 FAKTEN
... ÜBER ELFMETER Mixed Zone
Elfmeter gehören zu den großen Herzschlag-Momenten des Fußballs. Einige Spieler bekommen beim Anlauf weiche Knie – andere hingegen verwandeln auch vor Zehntausenden von Fans souverän. Wir haben elf bemerkenswerte Fakten über Strafstöße, Elfmeterschießen und ihre Protagonisten zusammengestellt.
   Im Jahr 1891 wurden Strafstöße in Irland er- funden. William McCrum, zwischen 1890 und 1891 Torhüter beim Milford Everton FC in der Irish Football League, dachte sich den Strafstoß als Ausgleich für absichtliche Fouls der Gegner aus. Noch im gleichen Jahr wurden Strafstöße ins Regelwerk des irischen Verbandes aufgenommen und 1893 auch in Deutschland eingeführt.
Die Bezeichnung „Elfmeter“ ist keine Übersetzung, da Strafstöße in Irland aus einer Entfernung von zwölf Yards geschossen und als „Penalty“ be- zeichnet wurden. Zwölf Yards entsprechen genau
Bei der EM 1976 wurde erstmals ein bedeutendes Turnierspiel im Elfmeterschießen entschieden – und lieferte gleich zwei legendäre Schützen. Im Finale schoss Uli Hoeneß spektakulär über das Tor. Für die ČSSR machte es Antonin Panenka besser: Er verwandelte den entscheidenden Elfmeter mit einem gefühlvollen Lupfer in die Tormitte. Noch heute spricht man vom Panenka-Stil.
Den wichtigsten Strafstoß im Trikot der deutschen Nationalmannschaft verwandelte Andreas Brehme – im WM-Finale 1990 in Italien gegen Argentinien erzielte Brehme vom Punkt fünf Minuten vor dem Spielende das 1:0 und machte Deutschland zum Weltmeister.
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Den inoffiziellen Titel als schwächste Straf- stoß-Nation der Welt sicherte sich England unangefochten: Zwischen 1990 und 2002 traten die Three Lions siebenmal bei Welt- und Europameisterschaften im Elfmeterschießen an – und verloren sechsmal.
Auf Strafstoß wird heutzu- tage entschieden, wenn die verteidigende Mannschaft in ihrem Strafraum einen Verstoß gemäß Regel 12 begeht, der mit einem direkten Freistoß bestraft wird. Das sind Verge- hen, in dem ein Spieler einen Gegner tritt (oder es versucht), anspringt, rempelt, schlägt (oder es versucht), stößt, bedrängt, hält, anspuckt oder den Ball mit der Hand spielt. Das Handspiel-Verbot gilt im eigenen Strafraum aber natürlich nicht für den Torwart der verteidigenden Mann- schaft.
Eine hundertprozentige Quote hätte Michael Kutzop gehabt, wenn er im Trikot von Werder Bremen nicht einen der berühm- testen Elfmeter der Bundesliga-Historie verschossen hätte: Am 33. Spieltag der Saison 1985/86 schoss er gegen den Titel-Rivalen Bayern München den Ball an den Pfosten u4nd verga0b so die Chance zum Titel. Das Spiel endete remis,
  Metern.
     Treffsicherer als die Engländer war eine HSV-Legende: Manfred Kaltz versenkte zwi- schen 1971 und 1991 insgesamt 53 Straf- stöße: Bundesliga- Rekord! Insgesamt war er zu 59 Elfmetern angetreten. Gerd Mül- ler trat am häuf igsten an, verwandelte zwölf der 63 Elfmeter aber nicht.
fstößen.
Der berühmteste Elfmeterschütze
eine Woche später verlor Bremen in Stuttgart und somit das Fernduell gegen Bayern. Es war Kutzops einziger Fehlschuss vom Punkt in seiner Profikarriere – bei insgesamt
Zwischen 1996 und 2009 verwandelte Torhüter Hans-Jörg Butt 36 Strafstöße für den VfB Oldenburg, den HSV, Leverkusen und den FC Bayern. Butt traf
auch in der Champions League, erzielte zwei Bundesliga- Doppelpacks und wurde in der Saison 1999/2000 bester Torjäger des Hamburger SV. Wie die Angreifer Roy Präger und Anthony Yeboah
erzielte er neun Treffer.
Stra
In den 70er Jahren wurde das Elfmeter- schießen in den großen Wettbewerben als Mittel, die Entscheidung herbeizu- führen, eingeführt. Bis dahin wurden die Spiele, die unentschieden endeten, noch per Münzwurf entschieden. Als Erfinder des Elfmeterschießens in der heutigen Form gilt Karl Wald aus Frankfurt am Main, der den aktuellen Modus 1970 ausarbeitete. Die Quote der verwandelten Elfmeter liegt etwa bei 77%.
  der TSG-Geschichte ist Sejad Salihović. Nicht bloß, weil der Bosnier die Strafstöße meist spek- takulär mit voller Wucht unter die Latte hämmerte. Salihović hatte mit zwei verwandelten Strafstößen (77./82.) einen riesigen Anteil am „Wunder von Dortmund“, als die TSG am 34. Spieltag der Saison 2012/2013 den Champions-League- Finalisten in Dortmund 2:1 besiegte, sich so in die Relegation rettete und schließlich den Abstieg verhinderte.
 SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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