Page 52 - Spielfeld_Maerz_2016
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                  Traumjob bei der TSG: Kai Rosar koordiniert den Fahrservice der TSG.
eine Verletzung, weil sie dann nicht beim Training, sondern in der die Reha-Abteilung abgeliefert werden müssen. „Das kann auch schon einmal nervig werden, wenn morgens ab sechs die Ab- oder Umbestellungen per Mail oder SMS kom- men“, sagt Denis Bindnagel, der eine Halbtagsstelle hat. Dass es ein großes Puzzle ist, was er lösen muss, hat er auch er- fahren. „Zu Anfang habe ich manchmal nachts daran geses- sen, um die Fahrpläne gut aufeinander abzustimmen.“
„Zu Anfang habe ich manchmal nachts daran gesessen, um die Fahr- pläne gut aufeinander abzustimmen.“ DENIS BINDNAGEL
Der größte Teil ist inzwischen Routine, aber die Tücke liegt wie immer im Detail. „Überbuchungen“ von Bussen müssen schon in der Planung vermieden werden. Im Prinzip ist die Nachfrage höher als das Angebot. Nicht alle Jungen können mit. Die Trainer haben ein Wort mitzureden, wer zu Saison- beginn dauerhaft mit auf eine Route darf. Die Überlegung, das Internat des Clubs auf mehr als zwölf Plätze auszuweiten, oder mehr als die momentanen 19 Jungen in Gastfamilien unterzubringen, wird immer wieder von den Verantwortlichen aufgegriffen. Vorrangig behandelt beim Transport werden die Spieler der U19 und U17.
Auch aus dem Stab der 25 Fahrer kann einer einmal kurz- fristig absagen. Abgesehen von den Springern, die drei, vier Touren kennen, fahren sie immer die gleiche Route, auch um die Verkehrsprobleme auf der Strecke exakt einschätzen zu können. „Wir haben durchgehend Fahrer, die älter und erfahrener sind“, betont Kai Rosar. „Wir sind stolz darauf, dass es noch nie Unfälle mit Personenschäden gab.“ Nur zu Blechschäden, meist nur an der Stoßstange, kam es ab und zu mal. Die Fahrer, alle als ‚Minijobber‘ beschäftigt, sind mit Herz bei der Sache. Einige von ihnen halten Kontakt zu den Spielern, die sie mehrere Jahre täglich über Autobahnen und Landstraßen kutschiert haben. Manchmal entstehen intensive Verbindungen, wenn die Fahrer mitbekommen, dass die Jungen Probleme bekommen, Liebeskummer haben oder in Stress geraten, weil die Belastungen aus Leistungsfußball und guten Schulabschlüssen nicht einfach unter einen Hut zu bringen sind. Für die Jungen geht es am Wochenende weiter, dann haben die beschäftigten Fahrer frei. Nur die Busse müssen am Wochenende weiter rollen, mit den Jungen als Insassen. Gesteuert werden die Fahrzeuge dann zu Auswärtsspielen von den Trainern und Betreuern der U-Mannschaften.
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