Page 82 - Spielfeld_Februar_2016
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DER LANGE WEG
IN EIN TRAININGSLAGER
Mal eben ins Reisebüro und eine Woche All-Inclusive buchen? Was für Pauschaltouristen funktioniert, ist für einen Fußball-Bundesligisten unmöglich. Eine Woche lang bereitete sich die TSG Hoffenheim im südafrikanischen Rustenburg auf die Rückrunde vor. Doch bevor sich die Mannschaft von Trainer Huub Stevens der anstehenden Herausforderung Abstiegskampf unter der Sonne Afrikas widmen konnte, war eine langfristige Planung nötig. Wir zeigen Euch, wie viel Organisation in solch einer Reise steckt.
1) WOHIN SOLL ES GEHEN?
Die Planung eines Trainingslagers benötigt eine Menge Zeit und beginnt meist schon, wenn das vorherige Trainingslager noch läuft. Zuerst müssen
2) WAS IST ALLES ZU BEACHTEN?
Drei weitere Kriterien, die für die Auswahl des Trainingslager-Ortes entscheidend sind, sind die Unterkunft, der Trainingsplatz und die Qualität
sich Organisatoren – bei der TSG Hoffenheim sind das Thomas Richter und Lutz Pfannenstiel – mit dem Trainerstab auf ein Land einigen, wo das Trainingslager stattfinden soll. Bevor sich die TSG für den einwöchigen Aufenthalt im Januar im südafrikanischen Rustenburg entschied, hatten die beiden schon im vergangenen Som- mer mehrere Ziele zur Auswahl gestellt: Neben Südafrika gelten Portugal, Türkei, Katar oder die USA (vor allem Florida) als beliebte Orte
für ein Trainingslager. Das Duo besucht im Voraus einige der möglichen Länder und präsentiert dem Trainerteam dann eine Auswahl verschiedener Möglichkeiten. „Wir definieren Zielländer. Dazu beachten wir verschiedene Punkte“, sagt Richter. Zur ersten Checkliste gehören drei Dinge: das Wetter, die Länge der Anreise und der Zeit-Unterschied zwischen Deutschland und dem besuchten Land. Dabei gibt es aber einige Dinge zu beachten: Das Kli-
ma spielt natürlich eine entscheidende Rolle – es darf nicht zu warm, zu kalt oder zu nass sein.
der möglichen Testspiel-Gegner. Die Spieler sollen sich wohl fühlen und perfekte Bedingun- gen zum Fußballspielen haben, um ordentlich trainieren zu können. Und ohne Testspiele können die einstudierten Abläufe nicht überprüft und verfeinert werden. „Wir können nicht gegen eine Jugendmannschaft aus dem Ort spielen.
Gerade im Winter ist es schwieriger, Spiele zu organisieren, da kaum Top-Ligen parallel eine Winterpause machen. Und die Teams aus Dubai sind beispielsweise zu schwach“, sagt Pfannenstiel. Ein wichtiger Punkt ist auch, ob das Zielland von der Deutschen Fuß- ball-Liga (DFL) gefördert wird, denn für Trainingslager in bestimmten Ländern gibt es einen finanziellen Zuschuss der DFL, da durch die Aufenthalte der Clubs im Ausland Werbung für die Bundesliga gemacht wird. Wichtig ist für die abschließende Entscheidung zudem, ob für die Einreise in ein bestimmtes Land ein Visum benötigt wird. Denn in manche Länder dürfen Menschen aus bestimmten Nationen nicht problemlos einreisen. Aber es sollen ja alle Spieler mit ins Trainingslager
f liegen.
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