Page 46 - Spielfeld_Februar_2016
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  BAMMENTALER EXPORTSCHLAGER
Hansi Flick ist ein Großer des Fußballs und ein echtes Kind der Region. Als Spieler wurde er Deutscher Meister und als Trainer Weltmeister. Seit September 2014 ist er DFB-Sportdirektor.
Es ist schön, hier zu leben und ein Teil dieser Region zu sein“, sagt Hansi Flick. Der 50-Jährige reist sehr viel, mit der deutschen Nationalmannschaft war er als
Assistent von Bundestrainer Joachim Löw in vielen Ländern der Erde. Als Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist er nicht weniger unterwegs. Aber Bammental ist und bleibt der Mittelpunkt seines Lebens. „Ich wohne seit 23 Jahren hier“, sagt Flick. In der Region ist er schon viel länger zu Hause, genau genommen fing es am 23. Februar 1965 an, als er in Heidelberg geboren wurde. In Mückenloch, einem Neckargemünder Ortsteil, ist er aufgewachsen, dort hat er als Knirps beim BSC mit dem Fußballspielen begonnen. Später hat Flick bei der SpVgg Neckargemünd und beim SV Sandhausen gespielt, bevor die ganz große Karriere begann.
Nur während seiner Profizeit beim FC Bayern München und danach beim 1. FC Köln verließ er von 1985 an für acht Jahre den Kraichgau und die Kurpfalz – und noch einmal für zehn Wochen im Jahr 2006, als er bei Red Bull Salzburg als Co-Trai- ner von Giovanni Trapattoni angeheuert hatte. „Als ich in Köln wegen meiner Knieverletzung schon mit 28 meine Karriere beenden musste, bin ich sofort zurückgekommen“, sagt Hansi
Hansi Flick wurde mit dem FC Bayern München vier Mal Deutscher Meister.
Flick. 1993 ließ er sich in Bammental nieder, im neu gebauten Haus, wo er mit seiner Frau Silke und den Töchtern Kathrin und Hannah einzog.
Beim FC Viktoria Bammental spielte er dann noch in der Verbandsliga, übernahm anschließend die Position des Spie- lertrainers. Als gelernter Bankkaufmann wäre er beinahe in der Sparkasse in Neckargemünd gelandet, gründete dann aber im Februar 1995 in der Hauptstraße in Bammental ein Sportgeschäft, das inzwischen seine Tochter Kathrin (26) führt. Sie hat ihn auch zum Großvater gemacht. „Ich habe eine dreijährige Enkeltochter. Ich bin stolzer Opa“ sagt er und lacht. „Es gibt ja Leute, die haben mit der Bezeichnung Opa ein Problem. Ich nicht.“
Von Bammental ins WM-Finale im Maracanã
Die Region wurde endgültig auch zum Sprungbrett für seine zweite Sportkarriere als Trainer, als Hansi Flick zur TSG Hof- fenheim kam. „Bammental war ein guter Einstieg für mich, nachdem ich als Profi wegen der Sportinvalidität aufhören musste. Der FC Viktoria hat einige Zeit in der Oberliga gespielt, aber irgendwann stieß er an eine Grenze“, erinnert sich Flick. „Im Jahr 2000 bekam ich das Angebot von Hoffenheim, das in diesem Jahr in die Oberliga aufgestiegen war.“ Mit Alfred Schön als Co-Trainer schaffte es der neue Chefcoach – trotz skeptischer Prognosen – das TSG-Team gleich im ersten Jahr in die Regionalliga zu führen. Und damit gelang Hans-Dieter Flick, seit Jahr und Tag nur Hansi genannt, in Hoffenheim der Durchbruch im Trainergeschäft. Die Krönung in diesem Beruf erlebte er am 13. Juli 2014 im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro. Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde er Weltmeister, der Lohn für die achtjährige Arbeit als Assistent an der Seite von Joachim Löw, der zu seinem Freund geworden ist.
„Das war eine absolut grandiose Zeit mit allem, was wir ge- meinsam erlebt haben. Was uns vier, den Jogi, Oliver Bierhoff, Andreas Köpke und mich, stark gemacht hat, war, dass wir immer nach vorne geblickt haben“, sagt Flick. „Sehr wichtig war, dass sich mit der starken Organisation des DFB im Rücken unsere Vorbereitung auf die Turniere immer auf absolutem Weltklasse- Niveau befunden hat“, nennt er einen der entscheidenden Gründe für die Erfolge zwischen 2006 und 2014. Er war der
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