Page 33 - Spielfeld_Februar_2016
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  Nach seinem Diplom-Sportstudium in Köln ar- beitete er zwei Jahre beim Sportamt in Krefeld. Da Reutershahn als Sportlehrer keine Anstellung fand, erhielt er durch eine Arbeitsbeschaffungs- maßnahme für arbeitslose Diplom-Sportlehrer eine Stelle im Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln. Parallel dazu arbeitete er aber an seiner Trainer-Lauf bahn. Den großen Fußball-Schwer- punkt im Sportstudium hatte er mit der Note eins abgeschlossen und sich so für den Fußballleh- rer-Lehrgang unter der Leitung von Gero Bisanz qualifiziert. Im Rahmen des Lehrgangs hospitierte er 1991 erstmals in der Bundesliga. Bei Bayer 05 Uerdingen. Unter Trainer Timo Konietzka und seinem Assistenten Friedhelm Funkel. Eine gute Wahl, die Station in Krefeld sollte sein Leben für immer verändern.
Als Bayer 05 schon als Absteiger feststand, wurde Konietzka entlassen – Funkel übernahm. Die Stelle des Co-Trainers wurde frei, und Reutershahn geriet in den Fokus.
„Friedhelm fragte mich, ob ich sein Co-Trainer werden will. Das war ein Sechser im Lotto. Ich hatte ja selbst nie
Profi-Fußball gespielt.“
ARMIN REUTERSHAHN
Das Duo funktionierte auf Anhieb, schaffte den Wiederaufstieg und arbeitete fünf Jahre zusammen in Uerdingen. Nach dem Ende bei Bayer half der Zufall erneut ein wenig mit, um die Laufbahn auf das nächste Level zu hieven. Reutershahn rief seinen alten Bekannten Frank Pagelsdorf an, um dem früheren Kollegen aus dem Fußballlehrer-Lehrgang zu seinem Job beim Hamburger SV zu gratulieren. Pagelsdorf bedankte sich – und bot ihm den Job als Co-Trainer an. In der Millionenstadt führte das Duo den Dino aus dem Tabellenkeller, spielte UEFA-Cup und Champions League. „Eine traumhafte Zeit und ein Quantensprung im Vergleich zu Uerdingen.“ Mit seiner ruhigen, analytischen Art und seinem leichten Ruhrpott-Akzent überzeugte er die Verantwortlichen des HSV. Reutershahn geht auf die Spieler zu, und lädt sie auch mal zum Kaffeetrinken ein, um in Ruhe über positive oder
negative Entwicklungen zu sprechen. Die Art kommt an. Selbst nach der Trennung von Pagelsdorf hielt der HSV an ihm fest. So arbeitete er noch zwei Jahre mit Kurt Jara in Hamburg und verbrachte insgesamt sechsein- halb Spielzeiten in der Hansestadt.
Es folgten fünf Jahre als Gespann mit seinem Freund und früheren För- derer Friedhelm Funkel bei Eintracht Frankfurt. Nach weiteren viereinhalb Jahren in Nürnberg unter den Trainern Michael Oenning und Dieter Hecking sowie als kurzzeitiges Gespann mit Michael Wiesinger folgte der Wechsel zum VfB Stuttgart – wo Reutershahn erstmals auf Huub Stevens traf. Der besonnene Assistent erwies sich als perfekte Ergänzung zum temperamentvollen Chefcoach. Gemeinsam mit Stevens rettete er den VfB zweimal vor dem Abstieg. „Wir sagten unabhängig voneinander, dass die Zeit in Stuttgart die allerschönste unserer Trainer-Karriere war. Trotz der angespannten Situation hatten wir unheimlich viel Spaß. Die Zusammen- arbeit im Trainer-Team war überragend.“
Vertraute Weggefährten: Armin Reutershahn (l.) und Chefcoach Huub Stevens.
Profis
 SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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