Page 16 - Spielfeld_Februar_2016
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 Wenn Sie einmal Abstand von der Momentaufnahme nehmen, wie beurteilen Sie die Entwicklung der TSG in den vergangenen Jahren?
„Diese Entwicklung ist in jeder Hinsicht beeindruckend. Aus- rufezeichen! Wir sind im achten Jahr nacheinander in der Bundesliga und haben immer gesagt: Wenn wir es schaffen, uns dort permanent zu etablieren, ist das eine große Leistung, auch wenn das manch einer nicht wahrhaben will. Vor allem wenn man bedenkt, wo wir herkommen, in welchem Umfeld wir uns bewegen und wie entsprechend unsere Umsatzpotenziale sind. Es ist wichtig, sich die Historie anzuschauen: Am Anfang war da ein Hype mit dem Durchmarsch in die Bundesliga und der Herbstmeisterschaft, eine echte Boom-Phase also. Das hat- te Event-Charakter und alle wollten dabei sein. Dann folgten ein Tief und die Konsolidierung, eine Stabilisierung und ein Wachstum auf allen Ebenen. Die TSG hat sich in kürzester Zeit zu einem tollen Bundesliga-Club entwickelt und wird auch von außen so wahrgenommen.“
„Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das alle gemeinsam annehmen, da durchgehen und es packen.“
Um die Eingangsfrage nach Ihrer eigenen Profi-Karriere noch einmal aufzugreifen: War es rückblickend gese- hen die beste Entscheidung, Ihre Spieler-Laufbahn so früh zu beenden und beruflich den Weg des Managers einzuschlagen?
„Definitiv, auch wenn es mit Mitte 20 eine harte Entscheidung war. Als Fußballer willst Du ja so weit wie möglich kommen. Sich dann so jung einzugestehen, dass es doch nicht reicht, ist zunächst einmal hart. Das geht nicht von heute auf morgen, aber es war sicher die beste Entscheidung, die ich treffen konn- te. Ich konnte frühzeitig mein Talent nutzen und ins Ausland gehen, um mich fortzubilden. Ich konnte somit zwei mögliche Lebenswege kombinieren, das war ein großes Geschenk. Stig Paulshus, der mich im Alter von 25 Jahren zum Assistenten der Geschäftsführung des norwegischen Zweitligisten Follo FK gemacht hat, hat an mich geglaubt. Das war von beiden Seiten mutig. Auch meine Frau und meine Eltern haben mich immer unterstützt. Dafür bin ich ihnen unendlich dankbar. Es bedeutet mir sehr viel, dass ich das meinem Vater noch einmal ausdrück- lich sagen konnte, bevor er im Oktober des vergangenen Jahres leider verstarb.“
Sie haben es vom Assistenten eines norwegischen Zweit- ligisten in kurzer Zeit zum Sportlichen Leiter bei einem Bundesligisten geschafft. Ist die momentane Situation die größte Herausforderung Ihrer zweiten Karriere? „Sowohl beruf lich als auch privat war die zweite Hälfte des Jahres 2015 unzweifelhaft die anspruchsvollste und schwierigste Zeit meines Lebens. Unsere aktuelle Situation im Club sehe ich aber tatsächlich als große Herausforderung. Und genau das macht es auch reizvoll und es kann uns als Club, als Team und jede einzelne beteiligte Person stärken. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das alle gemeinsam annehmen, da durchgehen und es packen.“
 



























































































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