Page 77 - Spielfeld_Januar_2016
P. 77

  Schöne Aussichten:
Andreas Beck am Bosporus.
Du hast alle Spiele von Beginn an bestritten. Hast Du selbst damit gerechnet, in Istanbul so schnell einzu- schlagen?
„Mein Ziel war es natürlich schon, mich hier durchzusetzen. Sonst hätte ich diesen Schritt auch nicht gemacht. Dass der Start für die Mannschaft und auch für mich so gut verlief, ist natürlich super. Das freut mich sehr.“
„Ich bin überzeugt davon, dass die TSG eine
gute Rückrunde spielen wird.“ ANDREAS BECK
Du bist in Istanbul ein „Posterboy“, schreibt die Süd- deutsche Zeitung. Wie dürfen wir das verstehen? „Das hängt wohl mit einem riesengroßen Banner zusammen, das mitten in der Stadt vor der Baustelle von unserem Stadion- Neubau hing. Darauf waren der Trainer und vier Spieler zu sehen. Einer davon bin ich. Als ich das erste Mal daran vorbeifuhr, bin ich selbst fast erschrocken. Aber insgesamt freue ich mich natürlich sehr über die Sympathien, die mir hier von den Fans entgegengebracht werden. Das zeigt, dass meine Art Fußball zu spielen und zu arbeiten, geschätzt wird. Das ist ein großes Kompliment.“
Du hast mit Besiktas auch in der Europa League ge- spielt. Ihr seid erst am letzten Spieltag unglücklich ausgeschieden. Erzähl mal von Deinen Erlebnissen. „So viele Erfahrungen waren das jetzt ja noch nicht. Was ich aber sagen kann: Es macht mir einen riesigen Spaß, mich international messen zu dürfen. Das war und ist ein Riesen- anreiz für mich. Ich hoffe, dass wir uns nächstes Jahr sogar in der Champions League präsentieren dürfen.“
Die letzte Frage darf beim TSG-Rekordspieler natürlich nicht fehlen: Verfolgst Du auch noch die Bundesliga? „Natürlich, vor allem die Hoffenheim-Spiele. Wenn es zeitlich geht, schaue ich mir die Partien auch im Fernsehen an und drücke die Daumen. Zu einigen Jungs habe ich ja noch Kon- takt. Die aktuelle Entwicklung kommt etwas überraschend für mich, weil das Team eigentlich über richtig Qualität verfügt. Ich bin überzeugt davon, dass die Mannschaft eine gute Rückrunde spielen wird.“
DER REKORDSPIELER DER TSG
Als dreijähriger Junge kam Andreas Beck, 1987 im weiß- russischen Kemerowo geboren, mit seiner Familie als Aussiedler nach Aalen. Bereits als 13-Jähriger wechselte er in die Jugendabteilung des VfB Stuttgart. Am 11. Februar 2006 gab Beck unter Trainer Armin Veh sein Bundesliga- Debüt, feierte nach insgesamt vier Saisoneinsätzen am Ende der Spielzeit 2006/2007 mit den Schwaben die Deutsche Meisterschaft.
Bei der TSG 1899 Hoffenheim gehört er zum Mann der ersten Bundesliga-Stunde. Im Sommer 2008 kam Beck in den Kraichgau, wurde auf Anhieb Stammspieler und kam auf 30 Liga-Einsätze. Im Sommer 2010 wurde der Rechts- verteidiger zum Kapitän ernannt und trug die Spielführer- binde – mit kurzer Unterbrechung – bis zu seinem Wechsel nach Istanbul. Mit insgesamt 216 Bundesliga-Einsätzen für die TSG ist Beck zugleich Rekordspieler des Clubs.
Als Hoffenheimer Profi feierte Beck auch international sei- ne größten Erfolge. Am 11. Februar 2009 feierte Andreas Beck sein Debüt in der deutschen A-Nationalmannschaft, für die er bis zum heutigen Tag neun Einsätze bestritt. Zudem gewann er mit der deutschen U21-Nationalelf den EM-Titel 2009.
Region
   SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
77
Mittlerweile gemeinsam in Istanbul: Andreas Beck (l.) und Mario Gomez.


















































































   75   76   77   78   79