Page 73 - Spielfeld_Januar_2016
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„Ich bin halt ein Arbeiter, nicht der Filigrane. Aber der Trainer weiß: Er kann sich auf mich verlassen.“ TOBIAS STROBL
Seit Stevens da ist, „wissen wir, was es heißt, sich den A... aufzureißen, zwei Stunden Vollgas zu geben.“ Für Strobl ist es kein Problem: „Das haben wir in dieser Phase gebraucht.“ Das sei wichtig, aber nicht als Vorwurf an Markus Gisdol zu verstehen. „Aber manchmal muss einfach der Impuls von außen her, um die Mannschaft neu zu erreichen.“
Mit dem Wechsel der Person änderte sich auch das Spielsystem. „Das macht schon einen gewaltigen Unterschied. Zwei Jahre waren wir die Pressing-Maschine, mit wenig Ballbesitz. Jetzt lassen wir den Ball laufen, es geht um sauberen Spielauf bau, darum freie Räume zu suchen und in sie reinzuspielen.“ Entsprechend zäh seien die ersten Einheiten verlaufen, aber inzwischen merke jeder, dass es immer besser würde – und, siehe Hannover, erfolgreich sein kann. „Es geht voran.“ Vor allem nach der Winterpause, mit entsprechender Vorbereitung, soll der Aufwärtstrend weitergehen. Denn die Leistungen zu Saisonbeginn, da ist Strobl ehrlich, waren „teilweise unterir- disch“. Jetzt ist neue Hoffnung entstanden. „Ich habe keinen Bock abzusteigen“, sagt Strobl, dessen Vertrag bei der TSG am Saisonende ausläuft. Er will diesen Makel nicht in seiner Kar- riere, er möchte irgendwann auf eine lange und erfolgreiche Bundesliga-Lauf bahn zurückblicken. Von München aus; denn dorthin wird es den „absoluten Familienmenschen“ Strobl irgendwann zurückziehen. „München ist meine Heimat. Da kann keine Stadt mithalten“, sagt Strobl und lächelt. „Nicht einmal Heidelberg.“
GROSSES GOLF-TALENT
Schon mit sieben Jahren begann Tobias Strobl mit dem Golfspiel, wurde im Alter von 15 Jahren sogar Bayerischer Jugendmeister. Doch die zeitliche Belastung stellte ihn schließlich vor die Wahl: Fußball oder Golf. Die Entscheidung fiel Strobl nicht schwer: „Fußball ist ein Mann- schaftssport. Und ich bin absoluter Teamplayer.“ Seine Leidenschaft für Golf hat er sich dennoch bewahrt, auch wenn er selten Turniere spielt und sein Handicap entsprechend auf 11 ge- stiegen ist. „Wenn ich mich etwas bemühen würde, wäre es sicher einstellig.“
Immerhin: Mit ein paar Kollegen wie Kevin Volland, Sebastian Rudy, Fabian Schär, Mark Uth oder auch Niklas Süle kann er sich ab und an messen. „Das ist ein guter Ausgleich“, sagt Strobl. „Es schult ungemein die Konzentration.“ Und wer gewinnt die internen TSG-Duelle? Strobl grinst: „Da müssen sie schon früher aufstehen, um mich besiegen zu können.“
 SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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