Page 37 - Spielfeld_Januar_2016
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                   Profis
 Großer Moment: Pavel Kadeřábek (Mitte) erzielt im EM-Qualifikationsspiel seiner Tschechen das 1:0 beim Spiel gegen die Niederlande in Amsterdam.
 Mit anderen Hoffenheimern wird er bei der EM-Endrunde in Frankreich dabei sein. „Für mich ist das ein großer Traum. Aber Favorit sind wir nicht. Das sind Deutschland, Frankreich und England.“ 14 A-Länderspiele hat er inzwischen absolviert, nachdem er von der U17-Auswahl an sämtliche Jugendnationalmannschaften in Tschechien durchlaufen hatte. „In der Nationalelf habe ich mit Theo Gebre Selassie von Werder Bremen ein Duell um den Platz als rechter Verteidiger. Bisher hat Theo den Kürzeren gezo- gen“, sagt Kadeřábek und lacht. Er weiß, dass er Spieleinsätze braucht, um seinen Stammplatz zu verteidigen und in Frankreich zusammen mit seinem Idol für Tschechien zu spielen. Das Vorbild seiner Jugend ist Tomas Rosicky, der ehemalige Star von Borussia Dortmund, der mit seinen mittlerweile 35 Jahren nur noch selten beim FC Arsenal zum Einsatz kommt, aber bei den Tschechen noch den Takt angibt.
Mit 18 machte Kadeřábek sein erstes Spiel bei den Sparta-Profis. Parallel baute er sein Fachabitur mit Schwerpunkt Wirtschaft. Seine Eltern be- standen darauf, dass er trotz der sich deutlich abzeichnenden Perspektive einer Profikarriere auch einen guten Schulabschluss ablegen sollte. Die Familie ist mit dem Fußball eng verbunden. Schon Pavels Großvater spielte bei Sparta, das 32 Meisterschaften und 26 Pokalsiege gewonnen hat. Vater Kadeřábek war in einem Amateurverein in Prag aktiv. Pavels Bruder spielte zunächst auch bei Sparta, aber – mit weniger Talent gesegnet – landete inzwischen bei einem Viertliga-Club in der Hauptstadt. Der Hoffenheimer Tschechen-Import ist erst recht spät zum Rechtsverteidiger geworden. „Ich habe in der Jugend als Stürmer angefangen, aber da ich wohl nicht genug Tore gemacht habe, ging es im Mittelfeld weiter. Auf der defensiven rechten Außenseite spiele ich eigentlich erst seit zwei Jahren“, erklärt Kadeřábek. Seine Fußballfamilie unterstützt ihn. „Sie kommt zweimal im Monat her, mein Vater ist bei jedem Heimspiel. Prag ist ja nicht allzu weit weg.“ Er selbst kehrte zu den Länderspielen und über Weihnachten in seine alte Heimat zurück. Seine neue Bleibe hat er in Heidelberg gefunden. „Das ist eine schö- ne Stadt, aber Prag ist doch noch etwas schöner“, sagt er. Seine Freundin Teresa ist mit ihm nach Deutschland gekommen. Sie ist Sportjournalistin und arbeitet für tschechische Medien. Somit hat Pavel Kadeřábek auch zu Hause jemanden, mit dem er über Fußball und die Hoffnung auf sportlich bessere Zeiten reden kann.
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PAVEL KADEŘÁBEK
 ABWEHR Geburtsdatum 25.04.1992
Nationalität tschechisch
Geburtsort Prag (Tschechien)
Bei Hoffenheim seit 07/2015
Spiele/Tore gesamt Karriere:
12/0 Bundesliga, 1/0 DFB-Pokal
Spiele/Tore in Hoffenheim:
12/0 Bundesliga, 1/0 DFB-Pokal
     SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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