Page 24 - Spielfeld_Januar_2016
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 MANN DER ERSTEN STUNDE
  Frank Briel, 41, ist von Anfang an dabei. Natürlich gibt es Menschen, die der TSG Hoffenheim
noch länger verbunden sind. Aber was den Profifußball anbelangt, gehört der Geschäftsführer quasi schon zum Inventar. Das ist für den Hessen aber kein Grund, sich zu wichtig zu nehmen.
 Ein echter Könner: Frank Briel spielte Basketball in der
2. Bundesliga – und duellierte sich auch mit dem damaligen Topstar des USC Heidelberg, David „DJ“ Jones.
„Das WM-Jahr 2006 wurde gewissermaßen auch für Hoffenheim
zur Initialzündung.“
FRANK BRIEL
Als erstes kommt für Frank Briel das Lob an die Mitarbeiter. „Diese Wachstumsdynamik, die wir hier im Club seit zehn Jahren haben, kann man nur bewältigen, wenn man ein gutes Team hat“, sagt der Geschäftsführer für Finanzen und Organisation. Erst danach spricht Briel über sich. „Ich kann zumindest mit Fug und Recht behaupten, in allen Phasen dabei gewesen zu sein, ob nach oben oder unten.“ Briel, nun- mehr ein ganzes Jahrzehnt dabei, ist dabei vor allem dankbar. „Ich habe hier von Beginn an eine Entwicklung mitmachen und sogar mitgestalten dürfen, die abgesehen von der Delle in der Saison 2012/13 herausragend war“, sagt der Diplom-Kaufmann, der zwar schon lange dabei ist, aber mit seinen 41 Jahren keineswegs zum alten Eisen gehört.
Frank Briel ist der Herr der Finanzen und der Zahlen. Wer aber glaubt, der gebürtige Wiesbadener würde im zweiten Stock der TSG-Zentrale in Zuzenhausen hinter seinem PC vor allem komplizierte Excel-Tabellen be- ackern, der irrt. Briel hat ein ausgeprägtes Sportlerbewusstsein. Er spielte als Junge von der F- bis zur A-Jugend Fußball bei der SKG Rossdorf, in den letzten Jahren parallel dazu Basketball u.a. bei der TSG Ober-Ramstadt. Dort brachte er es als Nachwuchsspieler bis in die Zweite Bundesliga mit Partien gegen USC Heidelberg und Bayern München. Erst eine mehrfache Schulterluxation stoppte die sportliche Laufbahn, ohne dass bei Frank Briel die ausgeprägte Leidenschaft für Ballspiele verloren ging.
Gründer der Betriebsmannschaft „Controllierte Offensive“
Im Jahr 2006, als in Hoffenheim der Durchmarsch in den Profifußball in die entscheidende Phase trat, kam er zur TSG. Frank Briel begann als kaufmännischer Leiter, seit 2010 leitet er die Geschäftsführung der TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH, seit Oktober zusammen mit Dr. Peter Görlich. „Ich habe einige Menschen kommen und gehen sehen“, sagt Frank Briel. Er hatte sich als Berufsanfänger im Softwarekonzern und heutigen TSG-Hauptsponsor SAP schnell einen Namen gemacht. Dort arbeitete er mehrere Jahre im Konzerncontrolling und später als Vorstandsassistent bei Gerhard Oswald. Parallel rief er für seine Abteilung ein Fußballteam ins Leben, das an den großen SAP-Betriebsturnieren teilnahm – unter dem smarten Namen „Controllierte Offensive“.
Bei der WM 2006 hatte er sich für SAP auch um die Nationalmannschaft von Costa Rica gekümmert, die in Walldorf an der Autobahn A5 im Holiday Inn, dem heutigen Leonardo Hotel, logierte. „Das WM-Jahr 2006 wurde gewissermaßen auch für Hoffenheim zur Initialzündung. Dietmar Hopp wählte damals die Vorwärtsstrategie und verpflichtete Ralf Rangnick und Bernhard Peters, um Profifußball zu realisieren“, erzählt Briel von den prominenten Mitstreitern. „Sie waren die Lokomotiven, die man vor die Waggons spannen konnte.“ Der Aufstieg von der Regional- bis zur Bundes- liga ist in seiner Rasanz bis heute einzigartig geblieben.
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