Page 33 - Spielfeld_Dezember_2015
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Profis
 Meine Kumpels haben mir in den nächsten Tagen viele Fotos und Videos geschickt.“ In seiner Heimat war der Rummel aber auch nach dem Treffer überschaubar. Sel- fie-Hysterie oder Belagerungen in der Innenstadt, die er von U21-Teamkollegen aus den Millionenstädten kennt, drohen ihm in Sinsheim nicht. Auch deshalb genießt er das Leben in seinem Wohnort, wo er seit dem Wechsel vom VfB Stuttgart zur TSG im Jahr 2011 lebt.
Dass die großen Klubs auf den einstigen Spieler von SV Grün-Weiss Sommerrain und dem TSV Steinhaldenfeld aufmerksam wurden, verdankt er einer entscheidenden Rückversetzung. Als er 2008 im Alter von 14 Jahren als Stürmer der Stuttgarter Kickers einige Spiele auf der Bank verfolgen musste, funktionierte ihn sein Trainer zum Abwehrspieler um. Aus dem durchschnittlichen Angreifer wurde ein starker Innen- und schließlich ein herausragender Außenverteidiger – der bereits im Som- mer vom VfB abgeworben wurde und 2011 schließlich nach Hoffenheim wechselte.
Fachabitur geschafft, Mutter beruhigt
Der Ankunft in Kraichgau waren eine schulische Schwä- cheperiode und Diskussionen mit der Mutter vorausge- gangen. Nachdem Jeremys Noten immer schlechter wurden, verlangte sie eine Kurskorrektur in der Priori- tätenliste ihres Sohnes. „Mir hat damals die schulische Unterstützung neben dem Leistungssport gefehlt und ich bekam Probleme. Da hat meine Mutter gesagt: Du musst den Verein wechseln. Das Hoffenheimer Angebot diesbezüglich war sehr gut und ich musste ja brav sein und auf sie hören. Und letztendlich habe ich ja auch dank der Unterstützung des Vereins das Fachabitur ge- schafft.“ Trotz des ihn nicht ganz befriedigenden Schnitts von 3,1, vielen Rückschlägen und noch mehr Mathe-Nach- hilfestunden blickt er zufrieden zurück: „Es war alles richtig und ich bin glücklich, dass ich es geschafft habe. Und meine Mutter ist auch beruhigt.“
 




























































































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