Page 68 - Spielfeld_November_2015
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 Feucht-fröhlich: Glen Metropolit (l.) und Jochen Hecht beim Autokorso nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2015.
Im Jahre 2010 kehrt er der NHL zum zweiten Mal den Rücken Richtung Europa. Er ist Top-Scorer des EV Zug, als ihn für die Saison 2011/12 ein Angebot von Lokomotive Jaroslawl aus der russischen KHL erreicht. Mehr als eine Million Dollar bieten die Russen, nirgendwo außerhalb der NHL kann man als Eishockeyspieler so viel verdienen. Aber es ist klar: Die Familie, seine damalige Frau Michlyn und die drei Kinder, würden nicht mitgehen. Metropolit entscheidet sich, in Zug zu bleiben. Am 7. September 2011 stürzt eine russische Ma- schine mit der gesamten Mannschaft von Jaroslawl ab. 44 Menschen sterben, darunter der deutsche Nationalspieler Robert Dietrich, der im Sommer zuvor aus Mannheim zu Lok gewechselt war. „Eine furchtbare Tragödie“, sagt Metropolit, zugleich erleichtert über die Entscheidung, die ihm wohl das Leben rettete: „Gott hat die Hand über uns gehalten.“
„Eine furchtbare Tragödie.
Gott hat die Hand über uns gehalten.“
GLEN METROPOLIT ÜBER DIE ENTSCHEIDUNG, NICHT ZU LOKOMOTIVE JAROSLAWL ZU WECHSELN. WENIG SPÄTER STARB DAS GESAMTE TEAM BEI EINEM FLUGZEUGABSTURZ.
2014 holt ihn schließlich der damalige Adler-Trainer Geoff Ward nach Mannheim. Metropolit wird auf Anhieb Meister mit den Adlern und mit 41 Punkten Top-Scorer seiner Mannschaft in der Hauptrunde. Das persönlich bewegendste Ereignis aber findet für ihn in der Sommerpause dieses Jahres statt. Bei seinem jährlichen Besuch in Toronto trifft er Troy. Zum ersten Mal seit 16 Jahren begegnen sie sich persönlich, der Sportstar und der Freigänger. Sie hoffen, dass die Zeit wieder Normali- tät einkehren lässt. Eines aber wird sich nicht mehr ändern. Noch nie hat Troy in einem Eisstadion seinen Halbbruder als Eishockey-Profi spielen sehen. Ein Treffen der zwei im Stadion wäre das ideale Happyend für den Metropolit-Film. Aber es
müsste erfunden werden. Denn Teil der Auf lagen ist: Troy darf Kanada nicht verlassen. Die verkommenen Häuser in Regent Park sind heute weg. Die Stadt Toronto gestaltet das Viertel neu. „Sie haben alles abgerissen, wo meine Erinnerungen sind“, sagt Metropolit, „aber ich denke immer daran, woher ich komme und wohin ich will: Ein besserer Spieler und ein besserer Mensch werden.“
DIE DEL-TERMINE DER MANNHEIMER ADLER
30. Oktober, 19.30 Uhr:
Düsseldorfer EG – Adler Mannheim
01. November, 17.45 Uhr:
Schwenninger W. Wings – Adler Mannheim
13. November, 19.30 Uhr:
Adler Mannheim – Kölner Haie
15. November, 16.30 Uhr:
EHC Red Bull München – Adler Mannheim
18. November, 19.30 Uhr:
Adler Mannheim – Schwenninger W. Wings
20. November, 19.30 Uhr:
Adler Mannheim – Hamburg Freezers
22. November, 14.30 Uhr:
Adler Mannheim – ERC Ingolstadt
27. November, 19.30 Uhr:
Adler Mannheim – Krefeld Pinguine
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