Page 46 - Spielfeld_November_2015
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Dirk Mack bei einer U17-Partie der TSG mit Dominik Weber (Torwarttrainer U17 und U16) an seiner Seite.
Der Spieler ist Nils Anhölcher.
 „WIR DÜRFEN NIE ZUFRIEDEN SEIN“
Im Interview regt Dirk Mack eine Veränderung in den Trai- Es kann sich um Techniktraining handeln, in dem jedem
nerteams an. In der achtzehn99AKADEMIE wurde bereits
damit begonnen, dass Individualtrainer sich speziell um einzelne Spieler oder kleine Gruppen kümmern, um die Ta- lentförderung noch gezielter und effektiver vorzunehmen. Denn die Zielsetzung im Hoffenheimer Nachwuchsleistungs- zentrum lautet: In jedem Jahr soll mindestens ein Spieler aus der TSG-Jugend zum Bundesligaspieler werden.
Sie sind seit dem 1. Januar Leiter der achtzehn99AKA- DEMIE. Welche wichtigen Erkenntnisse haben Sie in den ersten zehn Monaten gewonnen?
„Das Nachwuchsleistungszentrum arbeitet hervorragend mit einem Team, das extrem viel Engagement und Fachkenntnis an den Tag legt. Aber Stillstand dürfen wir uns nicht erlauben. Deswegen ist eine wesentliche Erkenntnis, dass wir zukünf- tig mehr Spezialtrainer brauchen. Wir haben schon einiges verändert. Dabei geht es um mehr spezielles Individual- und Positionstraining für unsere besten Nachwuchsspieler.“
Wir haben in der September-Ausgabe des SPIELFELD Romeo Wendler als Stürmertrainer porträtiert. Gehen Ihre Pläne in diese Richtung, künftig für die Mann- schaften einen Offensivcoach und einen Defensivcoach zu haben?
„Es geht nicht um positionsbezogene Spezialisierungen der Trainer. Romeo Wendler sehe ich auch gar nicht als Stürmer- trainer, denn er arbeitet auch mit Abwehrspielern. Er ist ein Individualtrainer, er arbeitet also nicht mit dem kompletten Kader, sondern mit einzelnen Spielern oder Kleingruppen. Im Mittelpunkt des Spezialtrainer-Konzeptes stehen die Ver- besserungen der einzelnen Spieler. Wir müssen ihre Stärken stärken. Das geht nur über eine detaillierte Individualisierung.
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Spieler etwas andere Inhalte vermittelt werden. Dass jede einzelne Position ein eigenes Anforderungsprofil hat, muss im Training verstärkt beachtet werden.“
Im modernen Training finden also nicht mehr alle Übungen für alle Spieler des Kaders gleich statt, son- dern als Einheiten für Gruppen und einzelne Spieler. Wie ist das in der Praxis umzusetzen?
„Wir analysieren alle Begegnungen unserer Jugendmann- schaften und arbeiten dabei heraus, welche Fehler ein Spieler gemacht hat. Diese besprechen wir mit ihm in der Theorie und erarbeiten daraus resultierend Übungen, die diese Si- tuationen im Individualtraining nachstellen. Sie werden so oft wiederholt, bis sie richtig sitzen, anschließend ebenfalls gefilmt und dem Spieler erneut gezeigt. So schließt sich dann der Kreis.“
Die Hoffenheimer Infrastruktur wird immer wieder gelobt. Selbst die meisten der großen Bundesliga-Ver- eine übertrifft die TSG mit ihren ausgezeichneten Rahmenbedingungen. Sind Sie zufrieden?
„Im Leistungssport darf man nie zufrieden sein. Wir müssen dafür sorgen, dass wir unser System ständig überprüfen und für Verbesserungen bereit sind. Bei uns müssen noch mehr Spieler in der Bundesliga-Mannschaft ankommen. Im Moment sind Niklas Süle und Jeremy Toljan, die hier in der Jugend ausgebildet wurden, Stammspieler im Profiteam. Das ist okay, aber unser Ziel muss es sein, ständig Talente für den Bundesligakader anzubieten. Unser Wunsch ist es, jedes Jahr so viele Spieler wie möglich in die erste Mannschaft hochzubringen.“
  


















































































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