Page 28 - Spielfeld_Oktober_2015
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  13.30 Uhr, Gästeblock
Auf dem Weg zum Gästeblock unter­ nimmt Rienesl noch einen Rundgang, auf dem sie die Positionierung der
Ordner überprüft. Ihr liegt es am Herzen, dass jeder Mitarbeiter über die Wege und Abschnitte des Stadions Auskunft geben kann: „Es ist wichtig, dass die Leute das kommunizieren, damit sich jeder Besucher in unserer Arena gut aufgehoben fühlt.“ Das gilt natürlich auch für die Bremer Fans. Dennoch wird der Eingangsbereich des Gästeblocks ab Stadionöffnung um 13.30 Uhr unter der Aufsicht Rienesls verstärkt kontrol­ liert. 2.445 Werder­Anhänger sind gekommen, fünf Bremer Ordner sind zur Unterstützung der Hoffenheimer Kollegen mitgereist. Der Einlass verläuft „gut und entspannt“, sagt Rienesl. Allerdings erwischt Einsatzleiter Dominik Ka­ lenberg im Eingangsbereich einen Bremer Fan, dem es gelungen war, einen Banner ins Stadion zu schmuggeln. Das engmaschige Kontrollnetz zahlt sich aus.
14.30 Uhr, Gästeblock
Der Anpfiff rückt näher. Es kommt zum abschließenden Kurvengespräch im Auf bewahrungsraum des Gäs­
teblockes. Sicherheitskräfte, Polizei, Mitarbeiter der Fanbetreuung und des Fanprojekts beider Vereine besprechen die bisherigen Erkenntnis­ se und diskutieren eventuell zu beachtende Besonderheiten beim Auslass. Insgesamt 19 Kameras helfen der Polizei und Arena Control bei der Überwachung und im Nachhinein bei der Aufklärung möglicher Delikte.
15.10 Uhr, Südwest-Eingang (Zufahrt Mannschaftsbus)
Die Arena ist schon gut gefüllt und die Spannung spürbar. Rienesls
Aufgabengebiet erreicht das Spielfeld: Sie beob­ achtet das Einlaufen der 28 Fahnenschwenker, die vor dem Anstoß für ein beeindruckendes Farbenspiel sorgen. „Wir möchten sicherstellen, dass in diesem sensiblen Bereich und nahe der Mannschaften alles glatt läuft“, sagt Rienesl. Die Kontrolle ist nötig, da zwar immer die gleichen
Fahnen geschwenkt werden, die Träger aber variieren können. „Die Fanclubs bekommen einen Fahnenpass und geben ihn an ihre Träger weiter. Wir haben 32 Fahnen zugelassen. Neue Fanclubs können nur dazu stoßen, wenn ein Fanclub ausscheidet“, erklärt sie. Es gibt aber auch Hoffnung für die neueren der insgesamt 115 Fanclubs: „An jedem Spieltag gibt es zwei Wildcards für neue Clubs, die auch einmal die Chance erhalten sollen, ihre Fahnen im Rahmen der Choreografie auf dem Rasen zu schwenken.“
15.30 Uhr, Umlauf
Während die ersten Minuten der Partie laufen, überprüft Rienesl noch einmal die so genannten Mundlö­
cher der einzelnen Sektoren auf Freihaltung der Fluchtwege. Erst nach dem Halbzeitgespräch mit allen Beteiligten kann sie sich das Spiel ansehen
– und hält dabei immer das Geschehen auf den Rängen im Blick. Und zwar stets aus nächster Nähe. „Ich stehe auf der Südtribüne. Von hier habe ich eine gute Sicht über das Geschehen.“
18.30 Uhr, Arena Control
Die Abschlussbesprechung beginnt, nachdem die insgesamt 28.312 Fans das Stadion verlassen haben. Trotz der
bitteren Niederlage der TSG in den Schlusssekun­ den ist alles weitestgehend ruhig und reibungslos verlaufen. Ein Fazit und der Ausblick auf das nächste Heimspiel stehen für die Einsatzleiter noch aus. „Es ist wichtig, dass wir das gleich nach dem Spiel machen. So kann ich Dinge sofort vor Ort klären und Mängel beseitigen, damit wir für das nächste Heimspiel gut gerüstet sind“, sagt Rienesl. Denn auch gegen Bremen gab es wieder ein paar neue Erkenntnisse. „Es gibt keinen Spieltag, der ohne Vorkommnisse abläuft. Es gibt immer irgendwelche Besonderheiten, die man nicht auf dem Plan hat.“ Gegen Werder blieben die Verwahrräume der Polizei, die im Inneren des Stadions bis zu 20 Personen aufnehmen können, aber leer. Ernstere Zwischenfälle gab es keine. Rienesl ist zufrieden und stolz auf ihr Team: „Das war rundum gelungen und von allen Beteiligten ein hervorragender Job.“
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