Page 27 - Spielfeld_Oktober_2015
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  FÜR SICHERHEIT EIN GUTES GEFÜHL
A ls Christiane Rienesl 1999 der TSG 1899 Hoffenheim beitrat, konnte sie nicht ahnen, welche imposante Entwicklung der Verein nehmen würde – und ihr
Berufsleben gleich mit. Damals kümmerte sich die heutige Sicherheitsbeauftragte der TSG zwar auch schon um den reibungslosen Ablauf der Spiele, allerdings in der Verbands­ liga und vor einer überschaubaren Menge Zuschauern, „die fröhlich am Zaun standen“, wie sich Rienesl erinnert. 16 Jahre später koordiniert die Assistentin von Geschäftsführer Frank Briel die Stadionsicherheit bei den Bundesliga­Heimspielen in der WIRSOL Rhein­Neckar­Arena sowie der U23, der U19 und der Frauen­Bundesliga im Dietmar­Hopp­Stadion. Ein verantwortungsbewusster Job, der Rienesl als hauptamtli­ che Sicherheitsbeauftragte voll ausfüllt – und den sie sehr schätzt: „Ich wohne seit 1981 in Eschelbronn und bin seit 1999 mit Leib und Seele TSG­Fan.“ Die 1961 in Sandhausen geborene Rienesl stieg mit dem Club bis in die Bundesliga auf – und sorgt inzwischen dafür, dass Zehntausende Fans das Stadionerlebnis genießen können.
Rund um das Spiel gegen Werder Bremen hat das SPIELFELD Christiane Rienesl bei ihrer Arbeit begleitet.
Donnerstag, 9.30 Uhr, Polizeiwache
Zwar ist der Trubel des Bundesligaspiels noch weit entfernt, doch für das Team um Christiane Rienesl beginnt die Feinabstimmung des Events
schon drei Tage vor dem Anpfiff. Im Besprechungsraum der Polizeiwache unweit des Haupteingangs der WIRSOL Rhein­Neckar­Arena lädt sie zur Sicherheitsbesprechung. 15 Personen sind anwesend, darunter Verantwortliche der Polizei, der Feuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes und des Ord­ nungsamtes. Außerdem ein Vertreter des Bus­Unternehmens Palatina, das die Fans in 17 Bussen aus den Umlandgemeinden und vom Hauptbahnhof zum Stadion bringt sowie Matthias Enz vom Fanprojekt Hoffenheim und der TSG­Fanbeauftragte Michael Pisot. „Wir besprechen die Planung bezüglich des Fanpotentials des Gegners, legen die Mannschaftsstärke der Einsatzkräfte fest und klären die Anreisewege“, sagt Rienesl, die die Vorbesprechung leitet. Insgesamt rechnet die Runde mit rund 27.000 Zuschauern. Auch 2.500 Bremer Fans werden erwartet, darunter 220 sogenannte Problemfans. Obwohl das Duell als „grünes Spiel“ – also ohne besonderes Sicherheits­
risiko – eingestuft ist, werden viele Einsatzkräfte benötigt: Gegen Bremen sind es 112 Beamte der Verkehrs­, Einsatz­ und Bundespolizei sowie 350 Ordner, 12 bis 14 Mitarbeiter der Feuerwehr und 50 Angestellte des DRK. Auf ein Glasf laschen­ verbot auf den Zuwegen kann bei diesem Spiel aber ebenso verzichtet werden wie auf ein Alkoholverbot in der WIRSOL Rhein­Neckar­Arena.
Sonntag, 11.00 Uhr, Arena Control
Schon früh beginnt mit der Einsatzbesprechung die heiße Phase der Vorbereitung. Die Einsatzlei­ ter der Bereiche Südtribüne, Gegengerade, Nord­
tribüne, Gästesektor sowie Businessbereich sind anwesend und werden über Besonderheiten wie Marketingaktionen, Einlaufkinder und VIP­Gäste informiert, die vor dem Spiel noch an einer kleinen Stadionführung teilnehmen. „Es muss jeder wissen, wer welchen Sektor passieren darf “, sagt Rienesl. Und: „Sobald die Profis ins Stadion kommen, ist der Innen­ raum tabu – dann ist der Platz allein den Mannschaften vorbehalten.“
Profis
   SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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