Page 73 - Spielfeld_September_2015
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 DIE NÄCHSTEN SPIELE
DER RHEIN-NECKAR LÖWEN
13. September, 17.15 Uhr:
TSV Hannover-Burgdorf – Rhein-Neckar Löwen
16. September, 20.15 Uhr:
Bergischer HC – Rhein-Neckar Löwen
20. September, 19.30 Uhr:
Rhein-Neckar Löwen – FC Barcelona (Champions League)
23. September, 19.00 Uhr:
Rhein-Neckar Löwen – TVB 1898 Stuttgart
27. September, 16.50 Uhr:
KIF Kolding – Rhein-Neckar Löwen (Champions League)
30. September, 18.30 Uhr:
Rhein-Neckar Löwen - KS Kielce (Champions League)
03. Oktober, 19.00 Uhr:
Rhein-Neckar Löwen – TuS N-Lübbecke
07. Oktober, 19.00 Uhr:
Rhein-Neckar Löwen – THW Kiel
Alle Heimspiele in der SAP Arena in Mannheim Weitere Infos: www.rhein-neckar-loewen.de
 Hendrik Pekeler, der aus Lemgo kam, und dem Spanier Rafael Banea hat Geschäftsführer Lars Lamade am Kreis für mehr als ordentlichen Ersatz gesorgt. Im Tor sollen Mikael Appelgren (kam aus Wetzlar) und Darko Stanic im Paket Landins Weggang kompensieren. Darüber hinaus darf Trainer Jacobsen mit einem eingespielten Team arbeiten, was im Vergleich zur Konkurrenz aus Kiel und Flensburg als Vorteil gelten darf. „Wir gehen mit der größten Demut in die neue Spielzeit, werden alles geben und das Glück ein wenig zwingen“, sagt Andy Schmid. „Wir müssen erst einmal die Gegner schlagen, die wir nach der Papierform schlagen sollten. Dann sind wir vorne dabei.“
Bleibt als einzige Baustelle zurzeit die Personalie Uwe Gensheimer, dessen Kontrakt im Juni des kommenden Jahres endet. Der Löwen- und Nationalmannschafts-Ka- pitän und mehrfache Handballer des Jahres spielte als Profi ausschließlich für die Rhein-Neckar Löwen, hält sich aber gegenwärtig mit Aussagen zu seiner Zukunft bedeckt. Lamade bekräftigte, dass der Weltklasse-Links- außen unbedingt bleiben soll. „Ihm liegt unsererseits ein gutes Angebot vor”, das aufgrund der Perspektiven nach seiner Karriere einem Rentenvertrag gleichkom- me. Gensheimer selbst, der im Oktober 29 Jahre alt wird, denkt über die vorliegenden Angebote aus dem Ausland nach, möchte aber – wie auch der Club – in den kommenden Wochen Klarheit schaffen. „Es sind aber noch nicht alle Details von allen beteiligten Partei- en auf dem Tisch”, so Gensheimer. „Deswegen kann ich aktuell noch keine Entscheidung treffen.” Ein guter Start in die Bundesliga-Saison wäre nicht das schlech- teste Argument.
SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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Vieles versucht, zu wenig erreicht: Wenn sport- licher Erfolg allein an Titeln ablesbar ist, dann weist die Bilanz der Rhein-Neckar Löwen im
zehnten Jahr ihres Bestehens ein Missverhältnis zwi- schen Aufwand und Ertrag aus. Zuletzt zwei Mal Vize- meister, drei Mal im nationalen Pokalfinale, 2011 Teil- nehmer beim Final Four der Champions League in Köln. Herausgekommen aber ist ein einziger Titel. Das war 2013, als die Löwen den EHF-Cup gewannen, so eine Art Pendant zur Europa League der Fußballer. Dieser Erfolg steht ziemlich vereinsamt auf dem Briefkopf des Clubs.
Dabei waren die Mannheimer oft ganz dicht dran. Un- vergessen der letzte Spieltag in der Saison 2013/2014, als die Löwen im Fernduell mit dem THW Kiel einen Vorsprung von acht Toren verspielten. „Es war ein ein- schneidendes Erlebnis, das mich mein ganzes Leben lang verfolgen wird. Das sitzt wahnsinnig tief“, sagt Rückraumspieler Andy Schmid in der Rückschau.
Was bleibt, ist die ungestillte Sehnsucht der Löwen nach dem ersten nationalen Titel. Glaubt man den Um- fragen in der Liga, wird das in dieser Saison schwerer als zuletzt. Die Trainer der Liga weisen die Favoriten- rolle mehrheitlich den Kielern und den Flensburgern zu, die Löwen haben nach Expertenmeinung allenfalls eine Außenseiterrolle. Der Grund: Während sich die norddeutsche Konkurrenz aus Kiel und Flensburg ver- stärkte, müssen die Badener zwei gravierende Abgänge kompensieren. Weltklasse-Kreisläufer Bjarte Myrhol verließ die Bundesliga nach zehn Jahren. Der gebürtige Norweger unterschrieb beim dänischen Erstligisten Skjern Handball wohl einen letzten Vertrag vor dem Karriereende und hinterlässt eine Lücke, weil er mit Spielmacher Andy Schmid eine erfolgreiche Achse bil- dete. „Durch Bjartes Abgang ist unser Spiel weder tot, noch besser oder schlechter”, entgegnet Schmid, „es ist einfach nur anders.”
Vor allem der Wechsel von Niklas Landin aber schmerzt. Der Däne, der zuletzt zwei Mal in Folge zum besten Keeper der Liga gewählt wurde, schloss sich im Sommer ausgerechnet dem Dauerrivalen aus Kiel an. Aus gutem Grund, wenn auch ein wenig zähneknir- schend, zählt Trainer Nicolaj Jacobsen die Löwen zwar weiterhin zu den Spitzenclubs, nicht aber zu den Meis- terschaftskandidaten. „Kiel ist Topfavorit, Flensburg hat sich extrem verstärkt”, so der dänische Coach. „Wir wollen unter die ersten Vier, das heißt aber nicht, dass wir damit zufrieden wären.”
Die Kampfansagen bleiben in diesem Sommer aus. Nach zwei erfolglosen Großangriffen auf die Dominanz des THW Kiel brüllen die Löwen zu Beginn dieser Spiel- zeit ein wenig leiser. Das klingt ein wenig danach, als kapitulierten sie vor den Zebras. Insgeheim aber gehen Fans und Sympathisanten der Löwen davon aus, dass dies lediglich gesundes Understatement der sportli- chen Führung des Clubs ist. Denn mit Nationalspieler
 




































































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