Page 70 - Spielfeld_September_2015
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 Denn die Metropolregion Rhein-Neckar ist keine technische Institution, sondern ein Netzwerk von Menschen. Mehr
als 2,3 Millionen Einwohner aus den drei Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen sind Teil der Region, die Heimat vieler erfolgreicher Firmen, nam- hafter Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Kul- turinstitutionen ist. Aus der Region kommen weltbekannte Marken wie Capri Sonne, Lamy oder Zewa, hier erfand Carl Benz das Auto, baute Heinrich Lanz den ersten Traktor und Karl Drais das erste Fahrrad. In Walldorf nahe Mannheim residiert SAP, Europas größter Softwarehersteller, auf der anderen Rheinseite in der Pfalz arbeiten 33.000 Menschen im Stammwerk der BASF, dem größten Chemiestandort der Welt. Es sind die Global Player ebenso wie der Mittelstand, welche die Metropolregion Rhein-Neckar zu einem wirt- schaftlichen Kraftzentrum Europas erheben.
Das hiesige Metropolenkonzept hat Modellcharakter: Nach Ernennung zur Europäischen Metropolregion und Un- terzeichnung des zweiten Staatsvertrags wurde der enge Schulterschluss zwischen öffentlicher Hand, Wirtschaft und Wissenschaft 2006 in einem deutschlandweit einma- ligen Private-Public-Partnership-Modell institutionalisiert. Für zielgerichtete und abgestimmte Arbeit stehen seitdem Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, Verband Region Rhein-Neckar und der Verein „Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar“. Dank der Zusammenarbeit und institutiona- lisierten Vernetzung gelang der Aufstieg in allen Bereichen – in Bildung und Forschung ebenso wie in Verkehrs- oder Raumplanung. Das Kirchturmdenken wurde abgelöst von einer größeren Idee. „Wir wollen eine der attraktivsten und wettbewerbsfähigsten Regionen Europas werden”, forderte der damalige SAP-Personalvorstand Claus E. Heinrich be- reits 2008. Rhein-Neckar solle „in die Champions League der Regionen weltweit“.
Und dazu gehört neben der wirtschaftlichen Leistungsfä- higkeit auch alles, was den Alltag sonst noch schön und lebenswert macht. Über 80 Theater und Kleinkunstbühnen, mehr als 200 Museen und Galerien sowie zahlreiche Fes- tivals stehen für kulturelle Vielfalt. Die Städte Heidelberg („City of Literature“) und Mannheim („City of Music“) sind „Creative Cities“ der UNESCO. Drei Weltkulturerbe-Stät-
ten prägen die geschichtsträchtige Landschaft, die zudem historische Orte wie das Hambacher Schloss beherbergt. Hier wehte 1832 erstmals die schwarz-rot-goldene Flagge. Die Metropoloregion Rhein-Neckar als Geburtsort der deut- schen Demokratie. Noch ein Grund mehr, stolz auf diese Heimat zu sein.
DATEN UND FAKTEN ZUR METROPOLREGION RHEIN-NECKAR
     GRÖSSE:
– 5.637 km2
– davon landwirtschaftliche Fläche: 41,7 % – davon Waldfläche: 37,9 %
– Bevölkerung: 2.309.815 Einwohner
WIRTSCHAFT
– Bruttoinlandsprodukt: 34.701 Euro pro Einwohner, fünftstärkste Wirtschaftsregion Deutschlands
– 146.000 Unternehmen
– Arbeitslosenquote 4,9% (Bund: 6,2%)
WISSENSCHAFT
– 22 Hochschulen, darunter mit der Universität Heidelberg die älteste Uni Deutschlands
– insgesamt 85.000 Studierende
– 16 Nobelpreisträger mit regionalen Wurzeln
KULTUR
– Drei Welterbestätten (Dom Speyer, Kloster Lorsch, Limes) – Vier Weinanbaugebiete
– 220 Museen, 200 Burgen, Dome und Schlösser
SPORT
– 2.700 Sportvereine
– Fußball-Bundesligisten: TSG Hoffenheim, SV Sandhausen – Handball-Bundesligisten: Rhein-Neckar-Löwen, Eulen
LU-Friesenheim
– Deutscher Eishockey-Meister: Adler Mannheim
– Deutscher Meister, Gewichtheben: Germania Obrigheim
Fotos S. 68 – 70 (von links nach rechts):
– SAP-Zentrale in Walldorf
– Kunsthalle Mannheim
– TSG-Profi Kai Herdling im MRN-Trikot – Heidelberger Schloss
– Dom zu Speyer
– Weinberg in der Region
– Mannheimer Hafen
– Hambacher Schloss
– Steffi Graf und Boris Becker
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