Page 48 - Spielfeld_September_2015
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„UNSER ERSTES WORT WAR BALL“
Sie sind unzertrennlich, wie es sich für eineiige Zwillinge gehört. Seit 2013 spielen Fabienne und Tamar Dongus für die TSG in der Bundesliga. Sie machen beide ein duales Studium (BWL), teilen sich die Kleidung. Selbst für Trainer und Mitspielerinnen ist es auch nach Jahren manchmal schwierig, die beiden auseinander zu halten. Fußballerisch können sich die beiden eine Trennung vor- stellen, privat derzeit nicht, aber: „Irgendwann werden wir uns trennen“, sagt Fabienne Dongus, die am 11. Mai 1994 zwei Minuten nach Schwester Tamar in Böblingen das Licht der Welt erblickte. Es gibt noch einen Unter- schied: Tamar spielt in der Abwehr, Fabienne im Angriff.
Man sagt, eineiige Zwillinge sind seelenverwandt, den- ken und fühlen gleich, machen alles gemeinsam. Gibt es bei Euch überhaupt mal Streit?
Tamar: „Das gibt es schon. Meist sind es kleinere Zickereien, die sich auf- bauschen. Ich erinnere mich an einen Streit in der Kindheit, da bin ich zu Hause wutentbrannt hinter Fabienne hergelaufen. Sie ist die Treppe hoch- gesprintet und hat ihre Tür zugeknallt. Da habe ich die Tür eingetreten...“ Fabienne: (lacht) „... und ich hatte zwei Tage lang keine Tür.“
Ihr seid in dem kleinen Ort Deckenpfronn bei Herrenberg auf- gewachsen. Welche Erinnerungen habt Ihr an Eure Kindheit? Tamar: „Es war eine schöne Kindheit. Als Zwilling hat man immer je- manden zum Spielen, man ist nie allein.“
Fabienne: „Wir haben viel gelacht, das tun wir heute noch. Wir haben auch negative Dinge gemeinsam erlebt bzw. nachgemacht. Unser Haus grenzte an den Garten der Oma. Da stand ein Saunaofen. Erst hat Tamar sich ihren Hintern am Ofen verbrannt, zwei Wochen später dann ich. Dann ist Tamar mit zwei Jahren über einen Sonnenschirm gestolpert und hatte ein Loch im Kopf...“
Tamar: (stolz) „...ich habe mir selbst die Fäden gezogen“
Fabienne: „...und ich bin dann Jahre später auf einem zugefrorenen See über ein Loch gestolpert und hatte auch eine Kopfverletzung.“
Tamar (links) und Fabienne (rechts): Als kleine Mädchen mal getrennt, üben sie es nun, an der Uni ihre Zweisamkeit aufzugeben.
PRÄSENTIERT VON
Frauen- Bundesliga
Offizieller Gesundheits- und Fitnesspartner






















































































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