Page 47 - Spielfeld_September_2015
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    Romeo Wendler übt mit Maximilian Waack aus dem U23-Team die optimale Freistoßtechnik.
zielte in der A-Junioren-Bundesliga als Torschützenkönig 20 Treffer, gefolgt von Philipp Ochs (18 Treffer). Nils An- hölcher (jetzt U17) jubelte als Torschützenkönig 21 Mal vor dem Zweiten David Otto (19).
Kernpunkt seines Programms sind Situationen eigener Spie- le und neue Lösungsmöglichkeiten. Intensiv schaut sich Wendler (in enger Zusammenarbeit mit den Cheftrainern) mit seinen Stürmern dazu Tore aus internationalen Spielen an. Nebenbei steht Wendler vor dem Abschluss einer Men- tal-Coach-Ausbildung.
Der Vater zweier erwachsener Töchter („Einen Torjäger hab ich selbst nicht hingekriegt.“) fördert aus Überzeugung vor allem den mentalen Bereich bei seinen Schützlingen. „Kom- munikation ist so wichtig wie das Selbstvertrauen. Wenn der andere weiß, wohin der Mitspieler im Sturm den Ball am liebsten hat, steigt die Effektivität“, sagt Wendler. „Wir haben den Ansatz, zuerst die Stärken zu fördern – und dann an den Schwächen zu arbeiten“, sagt er.
Egal in welcher Situation einer seiner Schützlinge sein mag, Wendler kennt die Sorgen und Nöte eines Stürmers aus ei- gener Erfahrung. „Ich weiß, welche Gedanken und Gefühle sie haben, ich hatte die alle auch. Der Kopf spielt eine be- sondere Rolle neben Automatismen, die man entwickelt.“
Wendler versucht Dinge wie „Schlitzohrigkeit“ und die „Nase für Tore“ zu fördern sowie Grenzen zu sprengen, die sich über die Jahre aufgebaut haben. In Gedanken steht er von Montag bis Freitag mit verschiedenen Jugend- und Junioren-
Mannschaften der TSG auf dem Trainingsplatz und fühlt sich selbst wie im siebten Stürmerhimmel, weil ich einen „Traum- job mache“. Das drückt sich im eigenen Empfinden aus. Dass er „arbeitet“ sagt Wendler kaum einmal.
„Der Job ist Berufung, ich sehe das als ein besonderes Ge- schenk an“, betont der Kroate. „Außerdem muss ich im Gegensatz zu den anderen Trainern keine harten Entschei- dungen treffen, das ist um einiges leichter.“ Flexibel aber muss auch Wendler sein. „Jeder Typ ist anders und braucht eine eigene Ansprache und Art, damit er sein Potential voll ausschöpfen kann.“
Seine Leidenschaft für Fußball und Tore im Besonderen ergänzt sich bestens mit dem bevorzugten offensiven Spiel- system aller Teams der TSG Hoffenheim, die in schneller Balleroberung zum Erfolg kommen wollen. „Was gibt es Schöneres, als schnell zu Chancen zu kommen? Das ist Fuß- ball mit Leidenschaft und Herz. Das wollen die Leute sehen, wenn sie ins Stadion kommen – neben Toren“.
Kein Zweifel: Romeo Wendler fühlt sich angekommen, seit er das Projekt „Stürmertrainer“ 2012 mit den ersten Einhei- ten begann. Bleibt eigentlich nur eine letzte Frage an den „Sturmcoach“ der TSG. Wie sieht der ideale Stürmer aus? Der Platini-, Maradona- und Zidane-Fan Romeo Wendler lacht. „Schießen mit rechts und links, stark im Kopf ball, er sollte Spielintelligenz haben, Torriecher und Gier“, sagt er. Genau das versucht er jeden Tag heraus zu kitzeln. „Jeder Stürmer hat etwas davon. Das weiter zu entwickeln, ist unser Ziel.“
SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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Verein
 „Jeder Typ ist anders und braucht eine eigene Anspra- che und Art, damit er sein Potential voll ausschöpfen kann“
ROMEO WENDLER




















































































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