Page 17 - Spielfeld_August_2015

IM KREIS DER FAMILIE
K urz vor dem Anstoß bildet die Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim einen Kreis, wie vor dem abschließenden Testspiel gegen den AFC Bournemouth. Auch vor dem ersten Heimspiel der
Saison 2015/16 gegen den FC Bayern München wird dieses Ritual vollzogen werden. Die Spieler schwören sich – die Arme um die Kollegen rechts und links geschlungen – auf die anstehende Aufgabe ein.
Es ist ein Familienkreis. Fast Tag für Tag leben die TSG-Profis miteinander, angeleitet von Chef-Trainer Markus Gisdol, der ganz klare Vorstellungen vom idealen Innenleben einer guten Mannschaft hat. „Ich bin ein Trainer, der extrem darauf achtet, dass wir ein gutes Gemeinschaftsgefühl haben, dass wir eine gute Kabine haben, dass die Spieler sich achten und respek- tieren“, sagte Gisdol jüngst in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Harmonie und ein guter Teamgeist sind für den Schwaben eine absolut wichtige Voraussetzung für den Erfolg. Rangkämpfe im Kader, um in der Hierarchie aufzusteigen, lehnt er ab. „Ich mag diesen Zwist nicht, ich mag diese Reibereien nicht“, betont der 46-Jährige. Wenn es abseits des Spielfeldes zu Störungen im Sozialgefüge kommt, kann dies bei einem Spiel in den entscheidenden Situationen das Kollektiv auf brechen. Im Kreis vor dem Anstoß beschwören die Spieler ihren bedingungslosen Zusammenhalt. Einer für alle, alle für einen. Es ist mehr als ein Spruch und kein abgegriffe- ner Slogan.
In den Mannschaftssportarten und besonders im Profifußball bewegen
sich die Teams, die bis zu 30 Spieler umfassen, in einem Spannungsfeld. Während im zwischenmenschlichen Bereich ein rücksichtsvoller Umgang wichtig ist und bei den Spielen das gemeinsame Ziel, der Sieg, angestrebt wird, soll im Training der befreundete Kollege übertrumpft werden, um das Leistungsniveau der gesamten Gruppe beständig zu steigern. „Es muss ei- nen Konkurrenzkampf geben, man muss sich auch klar die Meinung sagen können“, sagt Markus Gisdol. „Aber unter dem Strich muss Harmonie herr- schen, sonst kann man über eine Saison hinweg nicht erfolgreich sein.“
SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM 17
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