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SAISON 2022/23
Erfolg begleitet den Übungsleiter auf allen Stationen. „Er bringt eine Mannschaft dazu,
an Dinge zu glauben, die eigentlich gar nicht möglich sind“, sagte Stefan Pralle dem Züricher „Tages-Anzeiger“. Pralle, langjähriger Manager und Geschäftsführer des niedersächsischen Klubs TSV Havelse, darf als „Entdecker“ des Trainers Breitenreiter gelten. Er holte den frühe- ren Bundesliga-Profi (143 Spiele, 28 Tore für den Hamburger SV, Wolfsburg und Unterhaching)
am Ende dessen Laufbahn im Herbst 2009 zum TSV Havelse in die Oberliga Niedersachsen – und der ehemalige Offensivspieler führte den Klub prompt zur Meisterschaft und in die Regionalli- ga. Breitenreiter, sagte Pralle, sei „unglaublich ambitioniert in allem, was er tut. Er überträgt das wie ein Virus auf sein Umfeld.“ Als der TSV kurze Zeit später vor dem Abstieg steht, beginnt die zweite Karriere des André Breitereiter. Er wird Trainer. „Ich musste jemanden haben, der ein Wunder zustande bringt, den Klub und seine limitierten Möglichkeiten kennt“, erzählt Pralle. Breitenreiter gelingt das „Wunder“, der TSV bleibt in der Klasse.
Breitenreiter zieht weiter – zum SC Paderborn. Auch dort gelingt ihm schnell das vielleicht Wichtigste, was einen Trainer auszeichnet: Er gewinnt die Mannschaft für sich. Mit den Ost- westfalen schafft er in seiner Premieren-Saison die Sensation – er führt den SC Paderborn erst- mals in die Bundesliga, noch dazu mit mutigem Offensivfußball. Auch wenn der SCP im Jahr darauf absteigt, hat sich Breitenreiter längst einen Namen als Coach gemacht.
„ER BRINGT EINE MANNSCHAFT DAZU, AN DINGE ZU GLAUBEN, DIE EIGENTLICH GAR NICHT MÖGLICH SIND.“
Stefan Pralle
Der FC Schalke 04 mit Manager Horst Heldt sichert sich im Sommer 2015 die Dienste des begehrten Trainers. Breitenreiter führt die Königsblauen als Fünfter in die UEFA Europa League, doch der Trainer wird Opfer der Un- ruhe im Umfeld und des neuen Managers Christian Heidel, der lieber auf Markus Weinzierl setzt – und scheitert: Königsblau landet in der Folgesaison nur auf Platz zehn. Horst Heldt, der seinerzeit mit Breitenreiter auf Schalke gehen musste, holt ihn wenig später zu Hannover 96, um den in Gefahr geratenen Aufstieg zu sichern. Mit 21 Punkten aus neun Spielen erfüllt Breitenreiter das ausgerufene Ziel. Als eineinhalb Jahre später die Ergebnisse ausbleiben und die Trennung erfolgt, nimmt sich Breitenreiter aus familiären Gründen eine berufliche Auszeit.
Rund anderthalb Jahre dauerte diese Pause, ehe sein Märchen in der Schweiz begann. Sein dorti- ger Erfolg bestärkt ihn, die neue Aufgabe bei der TSG anzugehen. Erfolg hatte Breitenreiter auf all seinen Stationen – entsprechend selbstbewusst und ambitioniert greift er auch im Kraichgau an. Für Euphorie und Sympathie bei den TSG-Fans hat er nach wenigen Tagen bereits gesorgt.
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Fokussierte Grundlagenarbeit für eine erfolgreiche Spielzeit.
 























































































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