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 VERANTWORTUNG
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‚TSG HILFT‘: „TOLLES GEFÜHL VON SOLIDARITÄT“
270 Vereine, darunter mehr als 150 aus dem Amateurfußball, und eine Spendensumme in Höhe von bisher bereits rund 1,2 Millionen Euro: Die Corona-Pandemie war im März 2020 der Auslöser, dass der Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim mit Hilfe engagierter Unterstützer den gemeinnützigen Verein „TSG hilft“ aus der Taufe gehoben hat. Die Vereinsvorstände Christian Laier und Karl Denz sowie Heiko Walkenhorst als Organisator und Koordinator erklären den inzwischen mehrfach ausgezeichneten Verein.
Wer gab den Impuls für „TSG hilft“?
Walkenhorst: „Die Idee ist in der Kommunika- tionsabteilung der TSG Hoffenheim entstanden, aus der Haltung heraus, dass der Klub als Bun- desligist der Region auch eine große Verantwor- tung für die Region trägt.“
Denz: „Den Verantwortlichen war schnell klar geworden, dass die Pandemie viele Klubs in existenzielle Schwierigkeiten bringen würde. Daher war das Ziel, etwas zu schaffen, mit dem man vielen kleinen Vereinen der Region schnell, einfach und unbürokratisch helfen konnte.“ Walkenhorst: „Als ich davon erfuhr, konnte ich sehr schnell genügend Hoffe-Fans aktivieren, die sofort bereit waren, auch hier Verantwortung zu übernehmen. In Christian Laier und Karl Denz fanden sich auch gleich zwei bekannte Gesichter aus der Region für die Vorstandschaft, womit auch die Formalien schnell geklärt waren, so dass wir innerhalb weniger Tage ,TSG hilft‘ als gemeinnützigen Verein gründen konnten.“
Woher kamen die Spenden, die an die Vereine von Juni 2020 an vergeben wurden?
Laier: „Dietmar Hopp und Jürgen Harder, ein langjähriger Freund und Förderer der TSG, waren die ersten Großspender. Der Gehaltsverzicht der
TSG-Führung und der Bundesliga-Mannschaft füllten das Konto dann weiter. Auch das Frauen- Team und die Junioren-Mannschaften spendeten aus ihren Mannschaftskassen.“
Denz: „Ein hoher Anteil des sechsstelligen Be- trages kam von den Fans, die auf eine Rücker- stattung ihrer Tickets aus den ohne Zuschauer ausgetragenen Geisterspielen verzichtet hatten.“ Walkenhorst: „Somit stand uns nicht nur in ungewöhnlich kurzer Zeit ein beträchtliches Startkapital zu Verfügung, sondern es vermittelte auch ein tolles Gefühl von Solidarität der Men- schen untereinander. Zudem bedeutete das auch einen Vertrauensvorschuss, dass wir das Geld auch gerecht verteilen.“
Wie wurde und wird über die Vergabe der Spenden entschieden?
Denz: „Wir haben dafür einen Ausschuss mit sechs Personen, der die finale Entscheidung trifft. Das sind Christian und ich als die Vorsitzenden von ,TSG hilft‘, Kristian Baumgärtner für den TSG e.V., Christian Frommert und Stefan Wagner für die TSG Fußball-Spielbetriebs GmbH sowie Hend- rik Westerberg von der Dietmar Hopp Stiftung. Da kommt also schon sehr viel Kenntnis der Situati- on, in der viele Vereine stecken, zusammen.“






















































































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